Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

Die Hinwendung zur Antike bereicherte die medizinische Literatur mit neuen Werken und Übersetzungen in lateinischer und deutscher Sprache. Diese Literatur bildet jenen Teil des medizinischen Denkens, der als philologische Heilkunde 0 bezeichnet wird. Der Kampf, der teils gegen die Schulmedizin und Scholastik gerichtet war, spielte sich auf diesem Gebiet der hohen Wissenschaft ab. Ärtze und Naturwissenschaftler, die zugleich Träger der humanistisch-reformatorischen Tendenzen waren, bahnten den Weg des wissenschaftlichen Fortschrittes und verhalfen dem Neuen, Progressiven zum Sieg. Diese Literatur bildete die wichtigste Quelle von populären Bearbeitungen. 2. RYFFS QUELLEN Durch die rasche Entwicklung der Buchdruckerkunst standen zu Beginn des 16. Jahrhunderts die wichtigsten Werke des Altertums und Mittelalters in lateinischsprachi­gen Inkunabeln" zur Verfügung. Es waren Werke, die mit dem Namen eines Verfassers verknüpft überliefert wurden, im Grunde genommen aber als Zusammenfassungen der Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Medizin und der Naturwissenschaften zu betrachten sind. Parallel dazu bildete sich auch ein deutschsprachiges Schrifttum her­aus, das zwar Berührung mit der hohen Wissenschaft aufweist, sich aber vorzüglich hand­werklicher Erfahrungen bediente und ethnomedizinische Beobachtungen in sich aufnahm. Die deutschsprachigen Werke vertreten eine reiche literarische Gattung 7 , viele von ihnen sind schon in der Inkunabelzeit 8 zum Druck gekommen und waren eben durch ihre Deutschsprachigkeit gesuchte Bücher. Diese Literatur bildete die wichtigste Quelle für jene Fachärzte, Apotheker und Wis­senschaftler, die sich neben Ausübung ihres Berufes zur Schriftstellerei verpflichtet fühl­ten und ihre Aufgabe darin sahen, Kenntnisse zu vermitteln. Ryff schöpfte reichlich aus diesen Quellen. Ob er die Werke von Theophrast (390 oder 370—285), Galen (131—3. Jh.), Avicenna (980—1037) u. a. für seine Bücher studierte und benützte, worauf er sich gerne und oft bezog, muß nicht in allen Einzelheiten und immer als sicher angenommen werden. Es paßt durchaus in seine Zeit, daß Namen, die auf dem Gebiet als Autoritäten gelten, angegeben werden, um den Wert der eigenen Schrift zu 6 Heinrich Haeser: Lehrbuch der Geschichte der Medizin und der epidemischen Krankheiten. Bde HL Jena 1875—1882. im Bd. IL S. 13—21; Horst Rüdiger: Die Wiederentdeckung der antiken Literatur im Zeitalter der Renaissance. Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur. Zürich 1961. Bd. I. S. 511—580; Hans Fischer: Arzt und Humanismus. Das humanistische Weltbild in Naturwissenschaft und Medizin. Zürich 1962. S. 77—85; Chart Lichtenthaler: Geschichte der Medizin, Bd. II. Köln 1975. S. 382—388. (i Theophrast 1483; Celsus, Plinius 1496; Avicenna, Dioscurides 1499; Hippokrates, Galen 1525 usw. 7 Traktat, Regimen sanitatis, Manual, Kalender, Arzneibuch, Fliegende Blätter usw. Vgl. dazu: Birgit Zimmermann: Das Hausarzneibuch. Ein Beitrag zur Untersuchung laienmedi­zinischer Fachliteratur des 16. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung ihres human­medizinischen-pharmazeutischen Inhalts. Diss, pharm. Marburg 1975. S.5 —24. s Konrad von Megenberg: Buch der Natur. Augsburg 1471 ; Ortolff von Bayerland: Arzneibuch. Nürnberg 1474; Buch von der Ordnung der Gesundheit. Nürnberg 1472; Hieronymus Brunschwyg : Buch der Cirurgia. Augsburg 1497; usw. Vgl. dazu: Hermann Schelenz: Ge­schichte der Pharmazie. Berlin 1904. S. 336; Haeser: a.a.O. Bd.T. S. 318-321.

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