Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)

TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Maróth, Miklós: Apodeikszisz és Endeikszisz Galenosznál (német nyelven)

Aristoteles kannte Syllogismen nur mit allgemeinen und partiellen Urteilen, etwa Alle Menschen sind sterblich einig Körper sind Menschen einige Körper sind also sterblich. Die individuellen Urteilen als Prämissen wurden von Theophrastos kanonisiert: alle Griechen sind sterblich Sokrates ist ein Grieche Sokrates ist sterblich. 21 Das Beispiel von Theophrastos beweist, dass unsere Anschauung von der Endeiksis, die besagt, dass sie aus einer allgemeinen Hauptprämisse und individuellen kleineren Prämisse bestünde, keineswegs befriedigend ist. In all diesen Syllogismen finden wir nur drei Termini. Die oben zitierte Folgerung „Diejenige, die eine Narbe haben, bekamen eine Wunde, usw." hat aber schon in der ersten Prämisse drei Termini (einen unbestimmten und zwei bestimmte), und die zweite, individuelle Prämisse wird von aussen hinzugenommen. Dieser von Kieffer empfohlene Syllogismus ist also der bekannte peripatetische Assumptionsschluss, er kann mit der Endeiksis nicht identifiziert werden. 22 Es ist bekannt, dass die Assumptionsschlüsse nach Galens Meinung überflüssig waren, 23 er hätte keinen von ihm verworfenen Syllogismus den Ärzten so warm empfohlen, wie er die Endeiksis empfohlen hat. Aus den griechischen Texten gewinnen wir also die Folgerung, dass die Endeiksis eine Art der Syllogismen ist, die aus der Verknüpfung einer allgemeinen und einer individuellen These besteht, und auf einen Einzelfall folgert. Diese Voraussetzung ist aber nur für einen Theophrastischen Syllogismus hinreichend, und nicht für die Endeiksis. Auf einen Schlag verändert sich die Lage, wenn wir uns der arabischen Übersetzung des Traktats „Der gute Arzt auch Philosoph sein muss" zuwenden. In der arabischen Über­setzung wird das Wor „Endeiksis" immer mit dem Termin dalälat wiedergegeben. Der arabische Termin ist aber von ibn Sina ausgelegt worden. Avicenna beschreibt am Ende seines Kommentars zu der Aristotelischen Syllogistik einige besondere Arten der Folgerungen. Daraus interessiert uns die erste und die zweite Art, die arabisch dalälat und 'alämat heissen. Die dalälat — auf Grund der Entsprechung Endeiksis-dalälat — kann die von uns gesuchte Folgerungsart sein. Sie kann sich auf gegenwärtige oder künftige Erscheinungen beziehen. 24 Sie muss immer oder in der Mehrheit der Fälle gültig sein. 25 Ibn Sina erwähnt zwei Beispiele: „Die neidischen Leute sind gehasst" und „die barmherzigen sind geliebt". Aus diesen Prämissen nimmt man die Endeiksis. In diesen Fällen sind der Hass oder die Liebe keine Anzeichen, sondern Prämissen, die für wahr gehalten werden. Diese allgemeingültigen Behauptungen spielen also die Rolle der Hauptprämisse, sie können 21 Über diese Frage siehe G. Patziü: Die Aristotelische Svllogistik. Abh. der AdW. in Göttinqen. Phil.-Hist. Klasse III, XLI1 (1959). 1. Kapitel. 22 C. Lejewski: On Prosleptic Syllogismy. Notre Dame Journal of Formal Logic 2(1961). 158—176. 23 Galenus: Institutio Logica, 47, 18—22. ­x Ibn Sina: Al-Shifa\ La logique. IV-Le Svllogisme. ed. Sa'id Zayed. Le Caire 1964. 573 sqq. 2 * a.a.O. 573.

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