Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)
TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Maróth, Miklós: Apodeikszisz és Endeikszisz Galenosznál (német nyelven)
12 Die zweite These besagt, dass das Dreieck die Hälfte des Parallelogramma ist, so ist auch in unserem Fall der Flächenraum des Dreiecks nur 60 : 2 = 30. 5 Diese zwei Lehrsätze haben ihre Gültigkeit von anderen, schon früher bewiesenen Thesen, die wiederum von anderen, bis nach den ersten, die an und für sich klar und glaubwürdig sind. 10 Danach wird hinzugefügt, dass auch die Ärzte so vorgehen sollten, dann wären auch die medizinischen Lehrmeinungen einstimmig, wie die der Mathematiker und Geometer. 11 Das geometrische Verfahren wurde von Galen oft auf die Medizin angewandt. Ein schönes und einfaches Beispiel bietet er dafür in dem Traktat „De sectis ad eos qui introducuntur". Setzen wir voraus, dass ein Körperteil schmerzlich, hart und angeschwollen ist. In diesem Fall soll der Arzt 1. die Ursache der Krankheit erkennen. Die Ursache kann im allgemeinen darin liegen, dass die Flüssigkeit reichlicher als ordentlich zufliesst. 2. Das soll gehindert, und die Geschwulst gereinigt werden. Im Lichte dieser allgemeinen Thesen muss man die konkrete Therapie finden. 3. Dazu braucht der Arzt noch weitere Lehren in Betracht zu ziehen, und zwar die Lehre über den Einfluss der allgemeinen Ursachen, das ist der Ortschaften, der Jahreszeiten, des Lebensalters des Kranken, usw., wie es schon oben aufgezählt ist. 12 So kann man auf die heilbringende Behandlung folgern. Die drei allgemeinen Thesen ermöglichen hier die Lösung der konkreten Frage, aber wie früher angedeutet, und wie das parallele geometrische Beispiel zeigt, die drei allgemeinen Thessen müssen von anderen, schon früher bewiesenen Thesen begründet werden, die wiederum von anderen, usw. bis nach den ersten Prinzipien. Die so gemachte Folgerung auf den konkreten Fall heisst im Text Endeiksis. Die Wissenschaft der Medizin muss also apodeiktisch, axiomatisch aufgebaut werden, wo man alle Behauptungen von evidenten ersten Prinzipien ableitet. Der einzelne Kranke kann aber nicht im allgemeinen behandelt werden, darum müssen die Ärzte von den allgemeinen Thesen ausgehend Endeikseis auf die Einzelfälle machen. Nach unserer Behauptung wäre also die Endeiksis eine Schulssfolgerung auf Grund einer allgemeinen These auf einen konkreten Fall, und entstamme dieses Verfahren der 10 Galeni methodi medendi liber I. X. Band. ed.C.G.Kühn. Lipsiae 1825. 33—34. "a.a.O. 12 Galeni de sectis, 5—6.