Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)

TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Maróth, Miklós: Apodeikszisz és Endeikszisz Galenosznál (német nyelven)

APODEIKSIS UND ENDEIKSIS BEI GALEN MIKLÓS MAROTH D ie Arzte wurden von Galen in zwei Gruppen geteilt. Die in die erste Gruppe gehörenden Ärzte behaupten, dass die Erfahrung für die Heilkunde eine hinreichende Grundlage ist. Diese Gruppe heisst empeirikoi, weil sich sie in ihrer Tätigkeit auf die Empirie stützten. Die andere Gruppe geht aber von der Ratio (Àoyoç) aus, ihre Mitglieder werden logikoi genannt. Die erste Gruppe schreibt die notwendigen Medikamente auf Grund der Erfahrung vor, die andere Gruppe sucht sie durch Endeiksis. 1 Die Logikoi müssen im allgemeinen die Natur des Körpers und die Wirkung aller Ursachen, die die Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen, untersuchen, und in den Endeikseis be­rücksichtigen. Als allgemeine Ursachen sind die Winde, Wässer, Ortschaften, Beschäfti­gungen, Speisen, Gewohnheiten, Getränke zu betrachten. Der Arzt soll also all diese Ursachen, aber auch die Ursachen aller Krankheiten, die Wirkung der Heilmittel kennen, damit er Schlussfolgerungen ziehen kann : im Fall einer Krankheit dieser Art ein Medi­kament mit dieser Wirkung gibt ein solches Resultat. 2 Der Arzt soll also die allgemeinen Ursachen kennen, damit er imstande ist, alles in Rechnung zu stellen (Xoyi^eadcni), und so kann er durch Endeiksis die entsprechende Therapie für den gegebenen Kranken finden. Daraus ist es ersichtlich, dass die logische Bildung für die Ärzte — am wenigstens nach der Meinung von Galen — unentbehrlich ist. Dieser Gedanke liegt dem berühmten Trak­tat darüber, dass „der gute Arzt auch Philosoph sein muss", zu Grunde. 3 Der Autor beruft sich in diesem Traktat auf Hippokrates, der die Einteilung der Krankheiten nach ihren Species und Genera verlangte, 4 und vorher wissen wollte, welche an den Krankhei­ten die gegenwärtigen Symptome sind, welche von ihnen von früher her da sind und welche künftig auftreten werden. 5 Der Arzt braucht also die Kenntnis der Logik, damit er Beweise (Apodeiksis) machen kann, um auf Grund der Natur des Körpers und der Arten der Krankheiten Hinweis (Endeiksis) auf die Heilmittel zu gewinnen. 6 Apodeiksis und Endeiksis gehören also zur Beweistheorie, ber die Verhältnisse dieser Begriffes schreibt Galen in der Eisagoge dialektike: „Mit »Aufzeigung« bezeichnen 1 Galeni de sectis ad eos qui introducuntur. Galeni opera minora. III. ed. G. Helmreich. Lipsiae 1893. 1—22. 2 a.a.O. 4 ff. 3 Galenos: Quod optimus medicus sit quoque philosophus. Scripta minora. II. ed. I. Mueller. Lipsiae 1891. Iff. 4 a.a.O. 1—2. 5 a.a.O. 2. 6 a.a.O. 6—7.

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