Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)

TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Kollesch, Jutta: Galenosz mint a „második szophisztika" képviselője (német nyelven)

Galen wurde in eine Zeit kultureller Blüte hineingeboren. Entsprechend den Gepflo­genheiten der gebildeten Oberschicht ließ ihm sein Vater, der Architekt Nikon, der zu den wohlhabenden und angesehenen Persönlichkeiten der Stadt Pergamon zählte, 4 eine vielseitige Ausbildung zuteil werden. Seinen Unterricht in den mathematisch­naturwissenschaftlichen Fächern, im Umgang mit der griechischen Sprache und anderen Grundlagendisziplinen verdankt Galen seinem Vater, der seinen Sohn zunächst selbst unterwiesen hat. 5 Als Vierzehnjähriger wandte er sich philosophischen Studien zu. Der Maxime seines Vaters entsprechend, daß es unzweckmäßig sei, sich voreilig auf eine bestimmte philosophische Richtung festzulegen, besuchte Galen Vorlesungen in der stoischen, platonischen, peripatetischen und epikureischen Philosophie und legte damit den Grund für den Eklektizismus, dem er sein ganzes Leben hindurch nicht nur in seinen philosophischen Anschauungen, sondern ebenso auch in seinen medizinischen Lehren verpflichtet blieb. 6 In seinem siebzehnten Lebensjahr veranlaßte ihn sein Vater auf Grund eines Traumes, sich dem Studium der Medizin zu widmen, und zwar mit der ausdrücklichen Auflage, diesem Fach im Hinblick auf seinen künftigen Beruf gegen­über der Philosophie den unbedingten Vorrang einzuräumen. 7 Seinen ersten Unterricht in der Medizin, bei dem er es im Interesse einer allseitigen Ausbildung ebenso wie in der Philosophie bewußt vermied, sich an eine bestimmte Schulrichtung zu binden, 8 erhielt Galen in Pergamon. 9 Nach dem Tode seines Vaters trat Galen, nunmehr neunzehn Jahre alt, 10 dessen Erbe an und wurde dadurch, wenn auch nicht übermäßig reich, so doch finanziell unabhängig. 11 Auf jeden Fall konnte er es sich jetzt leisten, seine medizinischen Studien außerhalb von Pergamon bei den damaligen Koryphäen der Medizin fortzusetzen. Zunächst ging er des Arztes Pelops und des 4 Hinsichtlich der Identifizierung von Galens Vater mit einem der beiden inschriftlich bezeugten Pergamenischen Architekten Aelius Nikon und Iulius Nicodemus mit dem Beinamen Nikon ist eine eindeutige Entscheidung nicht möglich; so schon H. Diller, Art. „Nikon" (Nr. 18), in: RE, Bd. XVII, Stuttgart 1936, Sp. 507f., und jetzt auch V. Nutton, CMG V 8,1, S. 183, der sich damit, allerdings ohne Angabe von Gründen, von seiner früheren Auffassung, daß Galens Vater mit Aelius Nikon identisch ist (s. The chronology, S. 161), distanziert. 5 Siehe Gal., De ord. Hb. suor. 4: Scr. min. II, S. 88,8—12 Müller = XIX 59,3—7 Kühn; De puls. diff. II 5 : VIII 587, 3f. Kühn. 6 Siehe Gal., De prop, animi cuiuslibet äff. dign. et cur. 8,3—6: CMG V 4,1.1, S. 28,9—29,2; De ord. lib. suor. 4: Scr. min. II, S. 88,13—15 Müller = XIX 59,7—9 Kühn. Die Namen der Philosophen, deren Vorlesungen Galen in Pergamon besuchte, hat er nicht mitgeteilt. Möglicherweise ist der als Schüler des Peripatetikers Aspasios gekennzeichnete peripatetische Philosoph identisch mit dem aus Pergamon stammenden Peripatetiker Eudemos, den Galen in seiner Schrift De praecognit. (Kap. 3,2 und 4,17: CMG V 8,1, S. 82,llf. und 92,26) als seinen Lehrer bezeichnet (vgl. V. Nutton, ebda., S. 157, Komm, zu S. 74,16). 'Siehe Gal., De ord. lib. suor. 4: Scr. min. II, S. 88,15—17 Müller = XIX 59,9-11 Kühn; De meth. med. IX 4: 609,8f. Kühn; De praecognit. 2,12: CMG V 8,1, S. 76,29—78,2. Dafür, daß Galens Vater den Auftrag, seinen Sohn Arzt werden zu lassen, von Asklepios erhalten hat, wie V. Nutton, The chronology, S. 162, schreibt, gibt es keine Belege. 8 Siehe Gal., De loa äff. III 3: VIIÍ 143,17—144,5 Kühn. 9 Siehe Gal., De simpl. med. temp, et fac. XI 1 : XII 356,16—18 Kühn; De atra bile 4,12: CMG V 4,1,1, S. 78,22—24; In Hipp. Epid. VI comm. V 14. 25: CMG V 10,2,2, S. 287,13—19; 303,12f.; In Hipp. Epid. III comm. I 40: CMG V 10,2,1, S. 59,17—19; De anatom. administr. I 1. 2: II 217,14f.; 224, 15—225,4 Kühn; In Hipp. De nat. horn. comm. II 6: CMG V 9,1, S. 70,13f.; In Hipp. Prorrh. I comm. I 5: CMG F 9,2, S. 20,1 If. "Siehe Gal., De bonis malisque sucis 1,18: CMG V 4,2, S. 393,10—12. "Siehe Gal., De prop, animi cuiuslibet äff dign. et cur. 8,11; 9,7. 13: CMG V 4,1,1, S. 30,16f.; 32,5—8; 33,21—23.

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