Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)

TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)

ihnen wahrscheinlich auch dieselben von den Heiligen Kosma und Damian, mit aus Rom, aus Konstantinopel und Jerusalem gebracht, und diese Reliquien niederlegte er als erster im Aachener Münster. 61 Die Frühpatrocinien Kosma-Damian Westfalens sind im allgemeinen „Frauen-Stiftungen". Die erste Beispiele stellen die Kirchenstif­tungen gleichen Namens in Liesborn, Borghorst, Wunstorf dar. 62 In Essen, dem Zen­trum des Kosma- und Damian Kultes der Rheingegend, weihte ja die Kathedrale der Bischof Altfrid von Hildesheim zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit, der Heiligen Jungfaru Maria und der Heiligen Kosma und Damian im Jahre 874 als Familienstif­tung der sächsischen Adelheid ein. 73 Später brachte Altfrid sogar Reliquien aus Rom hierher. Das andere Zentrum des Mittelalters war Bremen, wo sich das Zwillingsärzte­paar von 964 bis zum 16. Jahrhundert einer stetigen Verehrung erfreute. Die Reliquien der beiden Heiligen hatte Otto I. aus Rom mitgebracht, und damit wollte er vielleicht auch der Tochter des byzantinischen Kaisers, seiner späteren Frau Teophanu, gefällig sein. 64 Die frühesten, vor 1100 gegründeten Kosma-Damian Patrocinien des deutsch­römischen Kaiserreiches sind meistens Stiftungen von hochrangigen Damen, oft von Königinnen. Dies bekräftigt unsere Annahme, dass es die im Hof der Ottos verehrten Heiligen auch die Schutzheiligen der Königin Gizella zu sein vermochten. Über die Heiligen-Verehrung aus István's Zeit geben uns noch die heimischen liturgischen Kodices, d. h. die Kalenderfeste der Sanctoralen, die gesprochenen Gebete, die Gelübdemessen und die Hymnen Aufschluss. Ausser der in diesen hervorkommen­den, meistens römischen (Gregorian-Gelasuiser) und der Märtyrerschicht, ferner der Benediktiner und der aus der Rheingegend stammenden fränkisch-lotharingischen Schicht sind in ihnen nur wenige östliche und diesseits des Rheins stammenden deut­schen Schichten enthalten. 64 Mit unserer Annahme ist die Stickereitätigkeit der vielmals erwähnten griechischen Nonnen von Veszprémvölgy nicht unvereinbar, selbst, wenn sie bei der Wahl der auf den Mantel dargestellten Heiligen keine Rolle spielen auch durften. Es ist unwahrschein­lich, dass sie — der Kirchenspaltung zeitlich ganz nahe — eben bedeutende römische Päpste auf den Mantel gestickt hätten. Ihr Einfluss äusserte sich in der Schmückung. Der Standpunkt von Tibor Gerevich ist wahr: für den Mantel sind die westliche Ikonographie, und — zum Teil — die byzantinische Ornamentik charakteristisch. 66 Das heisst, dass der Inhalt ist westliche-römisch und die Form ist östlich-byzantinisch, wobei die letztere Behauptung nur teilweise stimmt. Die in Byzanz wurzelnde Gabel­form des Kreuzes, die architektonische Konstruktion des die Aposteln enthaltenen Gürtels, die Proportion latinischen Gefühls von den Gestalten und der porträtartige Realismus der Gesichter deuten auf Italien hin. In Bezug auf die Heiligen-Verehrung des königlichen Ehepaares könnten wir eine mehr bestimmte Antwort geben, wenn wir die Identität der auf dem Halsrand des 61 Wittmann, A.: Ebenda. 63. Vgl. Floss, H. J.: Geschichtliche Nachrichten über die Aachener Heiligthümer. Bonn, 1885. 62 Tibus, A. : Gründungsgeschichte der Stifter, Pfarrkirchen, Klöster und Kapellen im Bereich des alten Bisthums Münster... Th. 1. Münster, 1885, 551. — Über Liesborn.; Ebenda. 573, 889. — Über Borghorst.; Homberg, A. K.: Studien zur Entstehung der ma. Kirchen­organistationen in Westfalen. Weställ. Forsch. 6. (1953), 83. 63 Jahn, R. : Essener Geschichte. Essen, 1952. 34. 64 Adam, M.: Geschichte der Ausbreitung der christlichen Religion durch die hamburgische und bremische Kirche. .. a. d. Lat. übers, v. Carsten Miesegaes. Bremen, 1825. 106—111. 65 Györffy Gy. : Ebenda. 387. 66 Gerevich T.: Ebenda. 248.

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