Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)
TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)
Te Deums war also berufen, István's Grundprogramm, die Anerkennung des der römischen Kirche angebotenen und von den anderen Herrschern Europas unabhängigen, ungarischen Königreiches darzustellen. Die in der unteren Reihe des Mantels veranschaulichten Heiligen passen sehr gut in dieses Programm. 29 Im Mittelpunkt, in der Mandorla, sieht man Christus, umgeben von Engeln, zwischen der Jungfrau Maria und Johannes dem Täufer; unter ihnen sind der Orden von Propheten, dann — unter den Mauern des himmlischen Jerusalems — der auf dem Thron sitzende Christus umgeben von den Aposteln; schliesslich die Reihe der Heiligen, in derer Mitte das königliche Donatorpaar dargestellt. All das illustriert die Entscheidung und die Taten des Königs István in einem monumentalen Bild. Selbst die Szenen der Apokalypse sind aktuell: es „fürchtete" nämlich die christliche Welt am Anfang des 11. Jahrhunderts vor dem Kommen des Antichristi. Auch der deutsch-römische Kaiser Otto III. hatte einen solchen Mantel dem Papst Sylvester II. geschenkt. 30 Die Türmen zerstörende Völker des Antichristi hatte man auch in einem, dem 11. Jahrhundert entstandenen, französischen Kodex dargestellt. 31 Auf dem Mantel aus Székesfehérvár ist es aber viel mehr zu sehen : neben der Zerstörung auch die aktuellen Szenen der Wiederaufbau von Jerusalem. 32 Der inhaltliche Zusammenhang zwischen den Bildern des wiederaufgebauten Jerusalems und der an der Wallfahrtstrasse gebauten Székesfehérvár lässt keinen Zweifel, und diese Szenen machen István'' s Teilnahme in dem Wiederaufbau im Jahre 1027 der im Jahre 1009 zerstörten Kirchen glaubhaft. Nach einer Durchsicht der ikonographischen Konstruktion und des Programmes lässt sich feststellen, dass es auf dem Mantel jeder und jedes einen bestimmten Platz und eine bestimmte Funktion haben soll. So fügt sich natürlich auch die Personenwahl der in der letzten Reihe dargestellten Heiligen in den ober erörterten Inhalt genau ein. Die paarweise aneinander schauenden Heiligen sind die Folgenden (vom links nach rechts): Damian-Kosma; Panteleon — György; Vince — Königin Gizella; im Zentrum, ein wenig mehr nach oben, der während der Anfertigung verstorbene 9 Vida M.: Die medizinische Praxis und die Ikonographie der heilenden Heiligen in der ungarischen Wandmalerei. (13—15. Jhdt.) Comm. Hist. Artis Med. 87—88, 1979, 13—63. 30 Schramm, P. E. : Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Monumenta Germaniae Historica. Schriften XIII/2. 579. — Es werden die Mirakeln des St. Alexius erwähnt. 31 Le Goff, J.: La civilisation de l'Occident médiéval. Paris, 1964. 22., Bild 89. 32 Györffy Gy.: Ebenda 568. Vgl. Czobor B.: A magyar Szent Korona és koronázási palást. ///. Béla magyar király emlékezete. (Die ungarische Heilige Krone und der Krönungsmantel. Ein Gedenken des ungarischen Königs Béla des III.) Red. Forster Gy. Bp., 1900, 109. Kovács É. : Ebenda (Fussnote 24.) — Sie akzeptiert die Annahme von György Györffy nicht. Begründung: Nicht alle der dargestellten Gestalten sind kämpfende Figuren (z. B. der in Scheidersitzposition dargestellte „Schlangenbeschwörer"; ein entgegensehender, „vornehmer" Gestalt in langem Kleid; der auf dem Bauch liegende: der knieende; der mit gekreuzten Beinen, in „ritterlicher Haltung" sitzende Gestalt; die Pilgergruppe usw.). Anderseits sind diese Figuren — nach der Meinung von Marie Madeleine Gauthier — ausserhalb der „Paradies-Sphäre" des thronenden Christus and des Chors der Aposteln, deshalb sind sie die Vertreter der Völker der Erde, und auch die Hymne ertönt für sie: „befreie Gott dein Volk. ..". Die obigen Faktoren schliessen die Vergegenwärtigung der Vernichtung und des Aufbaus der irdischen Jerusalem überhaupt nicht aus. Der Text der Hymne, um von dem Antichristus befreit zu werden, ist ein Gebet an Gott, der die Menschheit vom Antichristus befreit hat. Selbst die Darstellung der nicht-kämpfendenGestalten begründet eine Ablehnung der Hypothese von Györffy nicht. Die Szene der Apokalypse passt — auch seiner Aktualität wegen — in das gut durchdachte, rationale ikonographische Programm des Mantels genau an.