Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)
TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)
hatten die vom Papst erhaltenen Hoheitsabzeichen keine politische Abhängigkeit bedeutet, sondern lediglich eine spirituálé Verpflichtung gegen die römische Kirche. Die papstliche Belehnung begann mit den süditalienischen Grafen erst 1059. 11 Die wichtigen Hoheitsabzeichen vom König Stephan I. waren die Lanze und die Krone. Die beiden sind an dem Székesfehérvárer (Stuhlweissenburg) Messgewand, welches er selbst anfertigen liess, erhalten geblieben. Der Nagyharsán yer Münzenfund ja aus der Zeit vom Stephanl., an dem die Flügellanze und die kreisförmige Beschriftung „LANCIA REGIS" sichtbar sind, ist ein Beweis dafür, was die Lanze für unseren ersten König hatte bedeuten sollen. 12 In dieser Zeit ist die Lanze ein noch wichtigeres Hoheitsabzeichen, als die Krone selbst; die erste und zugleich bedeutendste Phase während der päpstlichen Krönungszeremonie war die Übergabe der Flügellanze. Dadurch war Stephan I. ein von dem deutsch-römischen Kaiser unabhängiger, souveräner Herrscher geworden. Auch die Geschichte der Lanze und die der Krone nach 1044 sprechen für die oben Erwähnten: der Papst Gregor VII. warf 1074 dem vertriebenen ungarischen König Salamon, der das Land als Lehen dem deutschen Kaiser angeboten hatte, folgendes vor: „Von den Greisen deines Landes müsstest du wissen, dass Ungarn, welches der König Stephan einst mit vollem Recht und Macht dem heiligen Petrus angeboten und übergeben hatte, zur heiligen römischen Kirche gehört. Als der verseligte Kaiser Heinrich (III.), nachdem er das Land zu Ehren des heiligen Petrus erobert und den König (Aba Sámuel: Dt-OBO) besiegt hatte, übersandte er Lanze und Krone zum Grab des heiligen Petrus ... gerichtet damit die Abzeichen des Landes dorthin, woher seine Würde stammt." Wenn der Papst sich um diese Zeit bereits danach auch strebte, Ungarn zu seinem Vasallenstaat zu machen, ist es kaum zu denken, dass er der vor 30 Jahren geschehenen Ereignisse bezüglich eine Unwahrheit behauptet hätte. Die Rücksendung der königlichen Hoheitsabzeichen wurden ja am Ende des 11. Jahrhunderts — voneinander unabhängig •— sowohl von dem Mailänder Erzbischof Arnulf, als auch dem Sutrier Bischof Bonizo aufgezeichnet, und diese Aufzeichnungen hingen an der Wand der damaligen Peterskirche. 13 Unsere Argumente untermauert auch die Praxis der mittelalterlichen Diplomatik, im deren Sinne hatten die im Vasallenverhältnis funktionierenden Diplomausstellungsorte nach dem Ausstellungsdatum die Regierungsdaten des Feudalherren in der Urkunde angeführt. 14 In den Urkunden vom König Stephan I. findet man diesbezüglich keine Spur; es sind dort lediglich die Jahresangaben seiner eigenen Regierung zu finden. Das ist ein entscheidender Beweis dafür, dass es Ungarn, von dem 1000. 11 Györffy Gy.: Ebenda 146. 12 Györffy Gy.: Ebenda 155—157. Vgl.: Gedai I.: A magyar pénzverés kezdete (Anfang der ungarischen Münzprägerei). Bp. 1971. Kand. Dissertation.; Derselbe: István király dénárja (König Istváns Denar). Numizmatikai Közlöny (Numismatische Mitteilungen) 70—71. (1971—72), 23—32.; Ebenda: Zu Anfängen der ungarischen Münzprägerei. 72—73 (1973—74), 35—41. (die Begutachtung des Opponenten). Alba Regia Évk. (Jahrbuch Alba Regia) 14. 1975, 249— 288. — Diskussionsmaterial. Erdmann, C. : Kaiserliche und päpstliche Fahnen im hohen Mittelalter. Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Rom, 25. (1934), 1—48.; Beumann, H.: Wissenschaft von Mittelalter. Köln-Wien, 1972. 324— 333. ; Paulsen, P. : Flügellanzen. Zum archeologischen Horizont der Wiener Sancta Lancea. Frühmittelalterliche Studien 3. (1969), 289 ff.; Kovács L. : A budapesti lándzsa. (Die Lanze von Budapest) FoliaArcheologica 21. (1970), 127—146.—-Über die Rolle der Lanze. 13 Gombos LR: Catalogus Fontium Históriáé Hungaricae I. Bp. 1937—1938. 310, 421. 14 Györffy Gy.: Ebenda. 147.; Derselbe. MTA II. Oszt. Közi. 18. (1969), 217.