Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)
TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)
URSPRUNG UND DEUTUNG DER VEREHRUNG DER HEILIGEN KOSMAS UND DAMIAN IN UNGARN (11-14. JAHRHUNDERT) MÁRIA VIDA D as Zwillingsärztepaar, das sich in den ersten Jahrhunderten des Christentums in ßyzanz und in Rom grosser Achtung erfreute, erschien im spätmittelalterlichen Europa in einer neuen Funktion; als Schutzheiligen der Heilkunde und der Chirurgie, später als auch die der Pharmazie. Es hatte diese „weltliche" Aufgabe eng damit zusammenhängen sollen, dass die medizinischen Fakultäten, seit dem 14. Jahrhundert, die heiligen Kosmas und Damian, ferner Pantaleon, oder den Evangelisten Lukas zu ihrem Patron zu wählen anfingen. Diese Verehrung hat sich am frühesten in dem Deutsch-Römischen Reich herausgestaltet. In dem Siegel der Kölner Medizinischen Fakultät sind sie seit 1388 enthalten, 1 aber die Ärzte der Universität von Prag, der Residenzstadt des deutsch-römischen Kaisers Karl IV. hatten sie bereits seit 1348 als die Schutzpatronen von Böhmen verehrt. 2 Von dem 15. Jahrhundert an wurden sie auch in den Chirurgen-, Barbier- und Baderzünften zu Schutzheiligen erwählt. 3 Die kulturhistorischen Analyse des auf deutschem Sprachgebiet verbreiteten Kultes wurde bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts von Ludwig Deubner, 4 und letztlich in den 60er Jahren von Anneliese Wittmann 5 durchgeführt. Diese letztere Monographie nimmt unter den Kultstätten auch den Kosmas- und Damiankult der das deutsche Sprachgebiet umgebenden Länder auf; so werden unsere Angaben von ihr, ziemlich mangelhaft, unter dem zusammenfassenden Titel „Böhmen-Siebenbürgen-Ungarn" in das Kultstättenverzeichnis mit eingegliedert. 6 1 Diepgen, P.: Über die Siegel der medizinischen Fakultät ... in Freiburg. Arch. Gesch. Med. Leipzig, 2, 1915. S. 173.; Graven, H.: Die Rektorats- und die Fakultätssiegel der alten Universität Köln. Jahrbuch d. Köln. Gesch. Ver. 17, 1935. S. 18. - Über den Pantaleonkult. 2 Wittmann, A.: Kosmas und Damian. Kultausbreitung und Volksdevotion. Berlin, 1967. S. 314. 3 Wittmann, A. : Ebenda. S. 137-146. 1 Deubner, A.: De incubatione. Berlin, 1900; — Derselbe: Kosmas und Damian. Texte und Einleitung. Berlin, 1907. — Er hat die drei bzw. vier Legendenkreise so gedautet, als ob drei oder vier Geschwister von denselben Namen gelebt hätten. Seine Quelle ist : Dehnig (Dehn), R. : Syntagmatis historic!, seu veterum Graeciae monumentorum de tribus sanctorum anargyrorum Cosmae et Damiani nomine partibus partes duae. .. cum interpretatione latina R. P. Simonis Wagnereckii, S.J.R. Dehnius ...1660, 1. r.; Syntagmatis in qua agitus de Sanctis Cosma et Damiano confessoribus ex Asia, nominis partibus Romanorum scilicet, ac Arabum. .. Viennae, 1660. 5 Wittmann, A.: Ebenda S. 12—21. — Klärung und Zusammenfassung der Legendenfrage. Vgl. Weyh, W. : Die syrische Kosmas- und Damian Legende. 14. p. Programm d.K. humanist. Gymnasiums Schweinfurt F. 1909/10, 1910.; Deubner, L. : Rezension von W. Weyh: Die syrische .. .BerlinerPhilol. Wochenschrift. 30, 1910. Sp. 1286 f. — Klärung des asiatischen, römischen, arabischen und des neu entdeckten syrischen Legendenkreises. 6 Wittmann, A.: Ebenda S. 118.