Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Vida Mária: Az orvosi gyakorlat és a gyógyítószentek ikonográfiája a XIII—XIV. századi magyarországi falfestészetben
Bei der Feststellung der Diagnose besonders hat man derUroskopie eine grosse Wichtigkeit zugeschrieben. Es ging so weit, das eine gewagte Folgerung es verkündet hatte: aus dem hingeschickten Urin sei es möglich die Krankheit, deren Stelle, das Lebensalter und das Geschlecht der Kranken festzustellen. Es ist kein Wunder, dass das Uringlas —• so in die Mode gekommen — wurde das Symbol des ärztlichen Berufs, bald später der Medizin. Die Tatsache, dass die Kirche die Möglichkeit des Heilens in der Hand hielt, determinierte die transzendentalische Anschauung. Die ärztliche Behandlung, die Krankenpflege und die Errichtung der Spitäler gehörte zur Tätigkeit der Mönchsorden. Die Alleinherrschaft der klösterlichen Medizin wurde zum erstenmal durch die clermonter Synode (1130) gebrochen. Den Mönchen wurde es verboten blutige Operationen zu verrichten. Doch ist es wahr, dass die Ausübung der Chirurgie Jahrhunderte lang nicht den Ärzten, sondern den zur Zunft-gehörigen Chirurgen zugefallen ist. Jedenfalls infolge der verbietenden Anordnungen — bezüglich der ärztlichen Praxis —• kam die Behandlung der Kranken allmählich in die Hände der zivilen Ärzte. In Ungarn wurde die chirurgische Praxis den Ordensbrüder erst im Jahre 1279, in der Synode in Buda untersagt, so dass dieser Prozess erst im XIV. Jh. sich vollzog. Im Laufe des XIV. Jh-es errichtete man mehrere zivil Krankenhäuser (zuerst in Besztercebánya, Neusohl, Banska Bystrica, 1303) und die kirchlichen Krankenhäuser gerieten immer mehr unter die Leitung des Stadtrates. So geschah es mit dem Krankenhaus der AntonitenBrüder in Pozsony (Pressburg, Bratislava) im Jahre 1309. Das berühmte Spital in Pécsvárad wurde 1329 erweitert. Hervorragend waren das Krankenhaus in Óbuda (Alt-Ofen) und das in 1375 gegründete Spital in Pannonhalma. Letzteres stand unter der ärztlichen Führung des königlichen Hofarztes von Ludwig des Grossen. In der Geschichte des ungarischen Gesundheitswesens brachte das XIV. Jh. eine neue Periode mit. Als die Familie Anjou von Neapel den ungarischen Thron bestieg, trat Ungarn in den Vordergrund der europäischen Politik. Als Resultat — durch das Anjou-Haus entwickelte ungarisch-italienische Kontakten — ist die italienischem Kultur in unserem Lande bekannt geworden. Auch die Medizin entwickelte sich unter italienischem Einfluss und folgte den weltlichen Weg. Die Wichtigkeit der ärztlichen Bildung wurde immer mehr beträchtlich: die Hochschulbildung ermöglichte die Erwerbung kirchlicher Würde hohen Ranges. Dieses Faktum inspirierte die ausländischen und einheimischen Ärzte und damit ist es erklärt, dass jeder bedeutende Arzt zur Zeit der Regierung der Anjous und des Königs Sigismund den Rang des Bischofs oder Erzbischofs erhielt. Trotzdem brachte aber diese Veränderung in der ärztlichen Praxis keine weitere Entwicklung, denn man hielt die mit Händen vollgebrachte operativen Eingriffe mit der ärztlichen Würde unvereinbar. Dieser Mangel offenbarte sich hauptsächlich auf dem Gebiet der Geburtshilfe und der Chirurgie, wo ausschlieslich die akademisch nicht gebildeten Hebammen und Chirurgen tätig waren. Zum Ersatz dieses Mangels hatte sich der Kult der Heilpatronen besonders auf diesen Gebieten verstärkt, denn als einziger Trost für die Kranken gab es nur die „himmlische Führsprache". Für die mittelalterlichen Menschen, die sich mit allen Problemen und Krankheiten den „Himmlischen" zuwandten, bedeuteten Gott und die Heiligen, den Arzt. Jeder Heilige hat den eigenartigen Charakter nach seine ausserordentliche Tätigkeit. Dieser Kult der Heiligen entwickelte sich durch den Einfluss der Kirche auf Grund Gebete und Legenden. Da der plastische Geist des Mittelalters jeden Begriff mit einem sichtbaren Bild verbinden wollte, ist die konkrete Ikonographie der Heiligen entstanden. Am Ende des Mittelalters wurde das „bildliche Gespräch" allgemein, zuerst an den Wandmalereien, von Anfang des XIV. Jahrhunerts erschienen die Holzstatuen auf den Altaren bald später die Darstellungen auf den Tafelbildern. Es ist nicht zu leugen, das die Schutz- und Heilpatronen in der Medizin eine grosse Rolle