Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Littmann, Imre: Theodor Billroth (1829—1894) (német nyelven)
THEODOR BILLROTH (1829—1894) IMRE LITTMANN Ein Leben ohne Schaffen, ohne Arbeit ist doch eigentlich kein Leben des Atmens Mühe wert. (Aus einem Briefe von Billroth an Brahms, 1887.) ^ffiillroth war ein grosser Arzt, grosser Chirurg, grosser Gelehrter, grosser Künstler, ein grosser Mann." (Emil Grósz). „Ein fanatischer Sucher und Verfechter der Wahrheit, ein Meister der operativen Technik, ein Mann voll Geist, Gemüt und Phantasie, der mit faszinierender Gewalt die Jugend packte und in seinen Bann zog, ein universelles Genie, .... mit Goethe vergleichbar, so lebt Billroth vor unserem geistigen Auge." (Denk) Einer seiner Zeitgenossen schrieb über ihn: „Er ist, wie ein geschliffener Edelstein, von welcher Seite man ihn auch betrachten mag, er leuchtet immer in neuer Pracht." Im Jahre 1944, an der 50. Jahreswende seines Todestages wurde im ersten Hof des Wiener allgemeinen Krankenhauses ein Monument errichtet. „Von der Meisterhand Professor Drobils geformt, steht Theodor Billroth vor uns, nach Vollendung einer grossen Operation als Sieger über Krankheit und Tod, als Spender von Trost und Hoffnung für alle jene,die der Leidensweg durch dieses Tor in diesen Hof führt ... als Ansporn und als Beispiel für die Jugend und als Zeuge dafür, dass Selbstaufopferung für andere der höchste Sinn des Lebens ist und die Unsterblichkeit bedeutet" (Denk). Billroth brachte oft den Sommer in Abbázia (heute Opatija) zu und ist auch dort gestorben. Am 22—24 Oktober 1965, 71 Jahre nach seinem Tode, wurde in Opatija über Billroth ein Symposium gehalten und seine Gedenktafel enthüllt, weil er „über Raum und Zeit" ein grosser Mann und ein grosser Arzt gewesen ist (Erna Lesky). Billroth's Unsterblichkeit wird über jede Huldigung hinaus am besten durch die Tatsache bewiesen, dass heute, hundert Jahre nach seiner Tätigkeit, die Magenresektion in allen Kulturländern, in Artikeln und Büchern nur als B I. und B II. erwähnt wird. Von wo kam der Mann und was tat er, dass er in der Welt der Medizin eine so grosse Achtung und Popularität erreichte? Theodor Billroth wurde in Norddeutschland, auf der Insel Rügen, in Bergen geboren. Sein Vater war protestantischer Pastor. In den Adern seiner Grosseltern floss auch schwedisches und französisches Blut. Er besuchte das Gymnasium in Greifswald. Er war ein schwacher Schüler, er erhielt ständig die Beihilfe eines Präzeptors. Einer von diesen schrieb — nach Billroth's Tod —, er sei „tardum ingenium", von träger Auffassung gewesen. Seine Sprache war stolperig, in Fremdsprachen und in Mathematik schwerfällig. Er musste zwei Klassen repetieren und hat seine Gymnasialstudien mit einer Verspätung von zwei Jahren beendet. Die Familie war mit Tuberkulose schwer belastet. Sein Vater starb, als Theodor