Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Antall József—Kapronczay Károly: Toldy Ferenc az orvos
von Fritze. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die Buchbesprechung über Antal Jankovich: „Die Einwohner von Pest und Buda aus biologischem Gesichtspunkt", wo er die Arbeit von Jankovich mit pregnanten, analysierenden Beiträgen und wertvollen Vergleichen ergänzte. Das wichtigste Werk jener Epoche Toldys ist: „Der Einfluss der Temperatur auf die Streblichkeit der Neugeborenen", das im Atheneum Verlag erschien. Den Ausganspunkt baten die Meinungen zweier französicher Ärzte über die Wärmeregelung der Säuglinge und mindejährigen Kinder, bzw. der Brauch der Eltern-, die Kinder im Winter auf Längere Zeit in die freie Luft zu tragen. Er selbst nahm keine Stellung gegen dieses Verfahren, er zeigte eben nur auf die Gefahr der Erkältung hin, die in der Wärmeregelung als besondere Eigentümlichkeit des Kindes- und Säuglingsalters zu suchen ist, und wollte nur die Dauer der Lüftung der Kinder beschränken. In den Jugendjahren zur Zeit seiner Europa-Reise machte Ferenc Toldy Erfahrungen in London, Paris, Genf und Berlin, was für reiche Möglichkeiten die medizinwissenschaftlichen Ärztegesellschaften zur Förderung der Wissenschaft in sich bergen und was für Möglichkeiten sie für den einzelnen Forscher zur wissenschaftlichen Weiterbildung und zum Austausch der wissenschaftlichen Informationen bedeuten können. Er wurde ein begeisterter Anhänger der wissenschaftlichen Geselligkeiten und begrüsste die Initiativen, die zur Gründung solcher anspornten. Schon als Redakteur des „Orvosi Tár" nahm er sich neben vielen Verpflichtungen Zeit der X. Wiener Wandersammlung der Deutschen Naturwissenschaftler und Ärzte beizuwohnen, worüber er einen langen Bericht im „Orvosi Tár" erschienen liess. Sein Vortrag auf der Wandersammlung bezog sich auf die gesunde Lebensordnung. Er war ein Anreger der Gründung des ungarischen medizingesellschaftlichen Lebens, von Anfang an unterstützte er jene 16 Ärzte in Pest und Buda, die am 14. Oktober 1837 den Budapester Königlichen Ärzteverein gründeten. Er war persönlich anwesend, als am 2. Dezember 1837 die praktizierenden Ärzte von Pest die Gründung des Ärztevereines erklärten. Der Professorencorps der medizinischen Fakultät der Pester Universität charakterisierte den Verein als „universitätsfeindlich" und verbot den Beitritt der Universitätsärzten. Ferenc Toldy, der zwar seine Aufnahme als Mitglied nicht öffentlich beantragte, war fast jede Sitzung anwesend, ab 1842 auch schon als Mitglied, und hielt zahlreiche Vorträge auf den wissenschaftlichen Sitzungen des Vereines. In 1844 wurde er Mitglied des Ausschusses des Ärztevereines und ein Tonangeber bei der Gründung der später berühmt gewordenen Vereinsbibliothek. Er war ein regelmässiger Beiwohner der Sitzungen des Ärztevereines, als er mit seiner Praxis schon aufhörte und von seiner Funktion an der Universität abdankte. Der Ärzteverein blieb ihm jene Stätte, wo er in der Umgebung seines ursprünglichen Berufes über den Fortschritt der Medizinwissenschaft und über neue Ergebnisse Kenntnisse sammeln konnte. Mit besonderem Interesse begleitete er die Vorträge von Balassa, Markusovszky, Hirschler usw. die später als Repräsentanten der Pester Medizinschule bekannt wurden. Er war ein Beobachter der neuen Generation und ihrer Tätigkeit. Es ist leicht zu verstehen, dass 1862 der Medizinische Verein ihn in die Reihe seiner Gründer wählte, und seine Empfehler eben Balassa, Markusovszky und János Wagner waren. Der Dienst zweier Wissenschaften wurde aber auch einem enormen Menschen wie Ferenc Toldy war, zu viel. Immer mehr Zeit verbrachte er für die Organisation des wissenschaftlichen Lebens. 1830 war er schon ein Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, nicht viel später 1835 wurde er zum Sekretär der Akademie gewählt, welche Position er bis 1861 zu seiner Ernennung zum Professor der ungarischen Sprache und Literatur bekleidete. Im Jahre 1844 ist er zum Direktor der Universitätsbibliothek ernannt worden. Seine medizinischen Verdienste stehen ohne Zweifel. In seinen Werken kommt ein weitumfassendes Wissen, der Rationalismus und eine zusammenfassende Fähigkeit zum Ausdruck. Grösser ist sein Verdienst auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft, wo er die Magyarisierung der medizinischen Fachsprache und die Gründung der medizinischen Fachpresse mit Pál