Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 86. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Antall József: Az egészségügyi felvilágosítás és egészségnevelés Magyarországon a 18—19. században (német nyelven)

richtete Rückwirkung auf die französische Revolution — trotz den immer wieder her­vordringenden fortschrittlichen Versuchen (wie z.B. die Erscheinung der adeligen Reformer im Landtag, die Martinovics-Verschwörung, die Spracherneuerung usw. mindestens auf diesem Gebiet ein Stagnieren, oder im besten Fall ein Kräftesammeln der Opposition bemerkbar. Die napoieonischen Kriege bedeuten freilich neben den Schäden auch eine gewisse Konjunktur, wodurch es möglich ist, in den tiefen Regionen oder eben im Gesund­heitswesen einen Zuwachs — wenn auch nicht nach einer geometrischen sondern arithmetischen Progression — zu beobachten. Man kann es oft erfahren, daß auf dem Gebiet der „angewandten Politik" (wie z. B. Bildungs- oder Gesundheitspolitik) — trotz der beschränkten Ideologie — ge­wisse Erfolge im Ausbau der Institutionen bemerkbar sind. Und das kennzeichnet die absolutistischen Übergangsperioden auch in Ungarn. Nach dieser „Übergangsperiode" wird dann das Reformzeitalter (1825—1848) eine Glanzepoche der ungarischen Geschichte darstellen, in der das Geistesleben, die politischen Programme, die gesellschaftliche Organisation ihre Einwirkung auf allen Gebieten empfinden lassen, und die sich erneuernden Versuche nicht mehr von oben, der Aufgeklärtheit des Herrscherhauses her, sondern der national-liberalen Anschau­ung der adelig-intellektuell-bürgerlich gefärbten breiteren öffentlichen Meinung ent­springen. Dieses Zeitalter erleidet aber wieder eine Unterbrechung, als nach dem Freiheits­kampf 1848—49 das System des Habsburgischen Neoabsolutismus ausgebaut wird. Zwar stark gehindert, erhalten sich die national-liberalen politischen Strebungen auch während dieser Periode (1849—1867) im Hintergrund doch weiter. Nach dem Zusammenbruch des selbständigen ungarischen Staatswesens entstehen wieder in einem Teilstaat eines größeren Reiches nützliche Reforme, kommen echte nationale Strebungen auf einem niedrigeren Niveau zur Geltung, was wir auch dann anerken­nen müssen, wenn die militärisch-polizeilichen Maßnahmen unsere Verachtung aus­lösen. Nach solchen Stürzen und Periodenwechseln ist mit dem Ausgleich 1867, durch Kompromisse und mit Halblösungen das neue Zeitalter geboren, das durch die Schaffung der dualistischen Monarchie Österreich —Ungarn eine sehr bedeutende Epoche der Geschichte unseres Landes geworden ist. Dann wurde es tatsächlich möglich, den Grundstein für das ganze Institutionssystem des ungarischen bürger­lichen Staates und innerhalb dessen für das der bereits oft erwähnten Infrastruktur, Verkehrs-, Unterrichts-, Gesundheitswesen usw. zu legen, was in den vorigen Zeiten so ungleichmäßig, unmethodisch und mit von der inneren nationalen Entwicklung abweichenden Zügen getan wurde. Dem Wesen nach erzielte Ungarn bis Ende des 19. Jahrhunderts eine solche Entwicklung, daß es im östlichen Teil Europas in die vor­derste Linie gelangte und um einen bedeutenden Teil der ost- und südeuropäischen Ländern zuvorkam. Nach dem Ausgleich 1867 gestaltet sich — trotz gewissen feudalen Überresten ­das moderne ungarische Wissenschafts- und Hochschulsystem, sowie auf traditionel­len verfassungsrechtlichen Gründen der ungarische Parlamentarismus heraus. Im Wirtschaftsleben ist ein sehr bedeutender Aufschwung bemerkbar, womit die Zu-

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