Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 86. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Antall József: Az egészségügyi felvilágosítás és egészségnevelés Magyarországon a 18—19. században (német nyelven)
der ganzen Medizingeschichte, so auch bei der Untersuchung der Gesundheitserziehung — außerordentlich wichtig, von Seite des „Empfängers" her die Umstände und die Bedürfnisse, von Seite des „Einwirkenden" her aber das wissenschaftliche Niveau, die methodischen und inhaltlichen Fragen zu klären. Untersucht man die Gesundheitserziehung, die gesundheitliche Aufklärung als eine Art von Einwirkung, so muß man das Bildungsniveau des gegebenen Gebietes (Landes) unbedingt in Betracht ziehen. Man muß Fragen stellen, wie: Was kann eigentlich rezipiert werden? Was wird benötigt? Was für Methoden sollen angewandt werden? Auf welchem Niveau steht die Medizinwissenschaft im allgemeinen? (Die „inhaltlichen" Fragen der Gesundheitserziehung beruhen nämlich darauf.) Eine weitere Frage: Durch welche Kanäle gelangt das Kenntnismaterial (besser gesagt: der „Lehrstoff") der Gesundheitserziehung zur Bevölkerung, d.h. wer übermittelt es, — und auf welche Art und Weise? 2. UNGARNS POLITISCHES BILD IM 18—19. JAHRHUNDERT Periodisation bildet ein ewiges Diskussionsthema, sozusagen ein ständiges Brot der Historiker; es ist ja sehr schwierig, den historischen Prozess in ein Prokrustesbett hineinzuzwingen. Denkt man nur daran, daß der Mensch als Gestalter. Held und Opfer der Geschichte seine Lebensbahn gar nicht nach den Epochen der Geschichte richtet, sondern sie durch- und überlebt, so wird die Relativität eines jeden Schemas sofort klar. Es gibt jedoch gewisse Anhaltspunkte, die — mindestens im Interesse einer Untersuchung — für die Bestimmung einzelner Epochen geeignet sind. Vom Gesichtspunkt unseres Themas aus können also die genannten zwei Jahrhunderte doch untergeteilt werden — wie wir es in den folgenden versuchen —, ihre Zusammenfassung ist aber dadurch begründet, daß sie die Anfangsperiode der Ausbauung der modernen „organisierten Gesellschaft" und „Infrastruktur" in Ungarn bilden. Nach einer anderthalb Jahrhunderte lang dauernden Türkenherrschaft vergeht die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts in einem Kampf für die wirtschaftliche und politische Macht, für die staatliche Selbständigkeit, nach dem Rákóczischen Freiheitskampfund dessen Niederlage aber im Zeichen des Ausbaus der Habsburgischen Staatsorganisation und der inneren Neuordnung Ungarns (Ansiedlungen usw.) Ungarns Bevölkerung nimmt im 18. Jahrhundert infolge der Ansiedlungen in einem größeren Maße (von 2,5 Millionen auf 10 Millionen) zu, als der durchschnittliche Zuwachs in Europa. Dem Wesen nach wird aus dem historischen Ungarn in dieser Zeit ein Nationalitätenstaat. (Vor der Türkenzeit hatte das Land 5 Millionen Bewohner.) Im wesentlichen entfaltet sich zur Zeit der Regierung von Maria Theresia (1740— 1780) und Joseph II. (1780—1790) der aufgeklärte Absolutismus, der zwar die ungarischen Unabhängigkeitsbestrebungen in den Hintergrund gedrängt und unterdrückt hat, jedoch eine sehr bedeutende Rolle im Ausbau der Infrastruktur, oder mindestens im Streben danach erhielt. Nach dem Tode von Joseph II. ist — eben als eine konservativ-absolutistisch ge-