Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 83-84. (Budapest, 1978)
LECTURIS SALUTEM - Antall József: Semmelweis betegsége és halála (magyar és német nyelven)
3. Nach dem Vorausgegangerren und in Kenntnis der in den Comm. de Hist. Art. Med. veröffentlichten Korrespondenz sowie der Semmel weis-Monographie von István Benedek hat sich der in Frankfurt am Main lebende Gynäkologe, Sexualpathologe und Arzt-Schriftsteller ungarischer Abstammung Dr. med. Georg Silló-Seidl 1975 zum Ziel gesetzt, eine Kopie der Krankengeschichte doch zu erwerben. Er hat früher am 24. Internationalen Kongreß für Geschichte der Medizin (Budapest 1974) teilgenommen und mehrmals unser Institut besucht. Auf seine Erkundigung — nämlich daß er sich mit Semmelweis beschäftigen möchte — hat der Abteilungsleiter unseres Instituts Ferenc Némethy die sinngemäße Antwort gegeben, daß bereits alles in diesem Themenkreis bearbeitet worden ist, allein das Problem der Krankengeschichte eine noch offene Frage darstellt. Er (S.-S.) sollte versuchen, das zu erwerben, damit würde er der Semmelweis-Forschung einen großen Dienst leisten. Silló-Seidl, der wegen seiner Krankheit mit der ärztlichen Praxis aufhören mußte und in der Zukunft in erster Linie als Arzt-Schriftsteller tätig sein wollte, machte sich mit großer Energie an die Forschungen in Wien heran und legte zunächst mehrere Detailfragen klar, die zwar von kleinerer Bedeutung aber doch nützlich waren (z. B. Semmelweis' Wohnstätten in Wien usw.). Sooft Silló-Seidl von seiner Wiener Forschungsarbeit berichten wollte, wurde er auf den wissenschaftlichen Sitzungen, die vom Semmelweis Museum-Bibliothek-Archiv und von der Ungarischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin veranstaltet waren, immer gern aufgenommen. Er hat unbestreitbar viel Energie und Unkosten in seine Forschungen investiert und auch von unserer Seite alles bekommen, was wir ihm durch die Bekanntmachung des Semmelweisschen Lebenswerks und mittels des bei uns verfügbaren Materials als Hilfe reichen konnten. Wir haben seine Erfolge anerkannt, und die Ungarische Gesellschaft für Geschichte der Medizin hat ihm eine Dankschrift für seine Bemühungen um die Erwerbung der Semmelweis-Dokumente überreicht. Es hätte keinen Sinn, hier auf alle Details einzugehen, weil Silló-Seidl seine Forschungsmethoden und erfolgreichen Einfälle in seinem in ungarischer und deutscher Sprache erschienenen Buch (Die Wahrheit über Semmelweis. Genf, 1978) ausführlich beschreibt. Nun wollen wir nur hervorheben, daß Silló-Seidl eine Kopie der Krankengeschichte am 2. März 1977 dem Wissenschaftlichen Rat des Semmelweis Museum-BibliothekArchiv für Geschichte der Medizin übergeben hat. Nach dem damals verfertigten Protokoll ist eine Vereinbarung in der Hinsicht zustandegekommen, daß die Krankengeschichte von einer Fachkonferenz hohen Niveaus untersucht und deren Material veröffentlicht wird. (Gewisse Punkte dieser Vereinbarung sind teils infolge der unumgänglichen Langwierigkeit der Vorbereitung des vorliegenden Bandes, teils infolge der inzwischen erfolgten Erscheinung der Bücher und anderer Schriften von SillóSeidl veraltet.) Hier soll noch bemerkt werden, daß auf die Verordnung des Vorstandes des Gesundheits- und Sozialamtes der Stadt Wien, Prof. Dr. Alois Stacher so das Semmelweis Museum für Geschichte der Medizin wie auch das Medizinhistorische Institut der