Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 80. (Budapest, 1976)

TANULMÁNYOK - M. Varga Mária: Zsoldos János (1767—1832) élete és munkássága

Bereits als Schüler des berühmten Debreciner Kollegiums (1781 — 90) zeichnete er sich mit seinem Interesse für die Naturwissenschaften aus. 1792 kam er nach Jena, um Medizin zu studieren, und wurde dort zugleich ein gründendes Mitglied der Physikalischen Gesellschaft. Von 1794 an setzte er seine Studien in Wien fort, wo er 1795 zum Doctor Medicináé promovierte. 1796 ließ er sich in Pápa nieder, und lebte hier bis zu seinem Tode im Jahre 1832. 1799 verheiratete er Terézia Eöry, 1801 wurde er zum Leiter des Spitals der barm­herzigen Brüder in Pápa ernannt. 1802 begann er mit der Veröffentlichung medizini­scher und philologischer Arbeiten. Sein 1802 erschienenes erstes medizinisches Werk „Asszonyorvos" (Frauenarzt) ist darum bedeutsam, weil es den bisherigen derartigen Büchern gegenüber nicht nur die Geburtshilfe, sondern auch die Frauheilkunde ausführlich behandelt. Wie er in der 17 Seiten starken Vorrede schreibt: „hat ihn das Bedenken über den ärmlichen Zustand der Frauen dazu bewegt, dieses Werk zu schaffen." Seiner Meinung nach wurde nämlich den Frauen, die zum Aufhalten des Menschengeschlechts berufen sind, ein viel schwierigeres Schicksal zuteil, als den Männern. Die gesundheitliche Aufklärung hält er für sehr wichtig: die Frauen sollen die natürlichen Vorgänge ihres Leibes kennenlernen, um das Ausmaß ihrer Übel richtig beurteilen und sich im nötigen Fall an einen Arzt wenden zu können. — Auch die Sanitätsorganisation bekommt bei ihm eine wichtige Rolle: es soll Krankenhäuser, Entbindungsheime, gebildete Ärzte und Hebammen, sowie auch „gemeine Hospitäler" geben. Mit der Hilfe des Grafen von Esterházy und der Stiftung von Frau Csuzy wird am 1. April 1816 ein Frauenspital in Pápa gegründet, unter dessen Direktoren auch János Zsol­dos zu finden ist. — Das dritte wesentliche Grundprinzip vertreten bei ihm die Schwangerenbesorgung, das Verhalten der Schwangeren und das Benehmen den Schwangeren gegenüber. Er widmet ein besonderes Kapitel dem Kindbettfieber, in dem er die ganze Geschichte dieses Problems übersieht. Zsoldos' zweites Werk ist eine Diätetik, in deren Vorwort er sich auf folgende Weise äußert: „Es ist gar nicht leicht zu entscheiden, was eine größere Kunst darstellt: die gute Gesundheit durch eine richtige Lebensordnung zu erhalten, oder die verdorbene Gesundheit durch verschiedene Arzneimittel wiederherzustellen." Der Grundgedanke des Verfassers ist, daß die Erhaltung der Gesundheit eine strenge Pflicht sei. Das ganze Werk besteht aus zwei Büchern, die Regeln für Gesunde und Kranke ent­halten, wobei der entscheidende Ton auf die Reinheit und gute Ernährung gelegt wird. Den einzelnen Regeln fügt Zsoldos jeweils Erklärungen hinzu, die den wissen­schaftlichen Kenntnissen seiner Zeit entsprechen. Das Werk „História Chorticis Rhus Cotini" (Geschichte der Rinde des Perücken­strauches) ist eigentlich die Frucht eines Preisausschreibens mit dem Ziel, die Ärzte und Apotheker anzuspornen, den Wirkstoff der nötigen orientalischen Arzneimittel in einheimischen Pflanzen auszuforschen. Zsoldos konnte durch ein aus der Rinde des Perückenstrauches hergestelltes Surrogatum das Chinin ersetzen, wozu er die nötigen chemischen Untersuchungen im Krankenhaus der barmherzigen Brüder in Pápa durchgeführt hat. Er behandelt ausführlich den Ursprung der Benennung und die Botanik der Pflanze, dann die chemischen Stoffe in der Rinde des Perücken­strauches, zum Schluß aber zählt er diejenigen Krankheiten vor, für deren Heilung das neue Mittel geeignet ist.

Next

/
Thumbnails
Contents