Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 78-79. (Budapest, 1976)
KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Silló-Seidl, Georg: A gyomorvarrógép (Petz Aladár) (német nyelven)
Herren seinem Bauch näherten. Die Nähmaschine lag auf einem Extra-Tisch, abgedeckt mit einem sterilen Tuch, und wartete selbstbewußt ihren Einsatz. Der Oberbauch wurde zweimal mit Jod desinfiziert und mit Ausnahme einer schmalen Stelle von 15x4 cm wurde alles abgedeckt. Der Chef der Klinik, Paul Kuzmik, ließ sich nicht die Ehre nehmen, die erste Operation mit der neuen Nähmaschine durchzuführen. Der Erfinder, Oberarzt Petz, durfte dabei assistieren. Der Bauch wurde mit einem 15 cm langen Schnitt vom Brustknochen bis zum Nabel eröffnet. Die Assistenten setzen Klemmen auf die blutenden Gefäße und schon nach zwei Minuten war der Magen sichtbar. Mehrere Geschwüre konnte man nicht weit von der Stelle tasten, den man Magenausgang nennt und der den Magen mit dem Zwölffingerdarm verbindet. Wenn man diesen Teil des Magens entfernen wollte — resezieren sagen die Chirurgen — so mußte man diesen Teil von seiner Umgebung befreien, d. h. die Gefäße, die mit ihm verbunden sind, unterbinden. Professor Kuzmik hatte vor, die Hälfte des Magens wegzunehmen. Jetzt war es so weit. Jetzt kam die Nähmaschine zum Einsatz. Sie wurde enthüllt. Behutsam setzte man den Magen zwischen die Zähne der Maschine, so wie man Papier in den Klammerhefter setzt, und zwar an der Stelle, wo man den Magen durchschneiden wollte. Dann schloß man die Maschine und drehte an der Vorrichtung, die die Silberklammern durch die Magenwände drückte. Vorsichtig wurde das Nähgerät geöffnet und entfernt. Dicht nebeneinander lagen, wie Gardisten, die silbernen Klämmerchen. Eine Reihe schaute auf die andere. Zwischen ihnen lag das Niemandsland. Es war wichtig, daß in diesem Raum nichts war, kein Mageninhalt, nichts. Denn wenn man mit der Schere die zwei Linien voneinander trennt, darf nichts in den Bauch hineinfließen. Vorsichtig grenzte man mit Tüchern die anderen Eingeweide ab. Der Operateur nahm die Schere in die Hand, er ging von cm zu cm. Professor Kuzmik schnitt die Wände zwischen den Klammerlinien durch. Langsam, behutsam. Er beobachtete, ob die Klammern nicht aufgehen oder ob sie den Magen gut schlössen. Sein Vertrauen zu der Maschine seines Assistenten, der ihm fast teilnahmslos gegenüberstand, weil er des Erfolges sicher war, nahm mit jedem cm zu. Endlich war der Magen durchgeschnitten. Der Professor drückte etwas am Magen, um festzustellen, ob die Klammern tatsächlich fest halten. Die Festigkeit war für ihn verblüffend. Dann setzte man die Operation fort. Der kranke Magenteil wurde auch vom Zwölffingerdarm befreit. Dort setzte man eine zweite Nähmaschine ein, die ebenso gut funktionierte, wie die erste. Kein Tropfen Magensaft, kein Tropfen Galle, die aus dem Zwölffingerdarm herausfließen könnten! Alles war trocken! Die Hälfte des Magens wurde also entfernt, die Wunde am Zwölffingerdarm nochmals mit Nähten verschlossen. Der Professor holte eine Dünndarmschlinge, die Fortsetzung des Zwölffingerdarmes und verband sie mit dem restlichen Magenteil. Jetzt konnten die Speisen einen neuen Weg gehen, und das Essen tat dem Patienten nicht mehr weh. Die Wunde wurde nun schichtweise geschlossen. Der Patient lag noch drei Wochen in der Klinik. Alles verlief, wie Petz es auch erwartet hatte, wie am Schnürchen. Die Nähmaschine hatte ihre Taufprobe bestanden. (Abb. 5) Dutzendweise wurden jetzt die Operationen mit dem Petz'schen Apparat vorgenommen. Er bewährte sich jedesmal. Bald, schon ein Jahr später, konnte Petz auf dem Jahreskongreß der Ungarischen Chirurgenvereinigung sein Gerät vorführen.