Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 78-79. (Budapest, 1976)
KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Silló-Seidl, Georg: A gyomorvarrógép (Petz Aladár) (német nyelven)
Das Mißfallen an der Magennähmaschine hatte Petz's Phantasie beflügelt. Er zog sich in sein Zimmer zurück, breitete große Papierbogen auf dem Schreibtisch aus und versuchte, mit einer völlig neuen Konstruktion die genannten Probleme zu lösen. Es war für Petz eine interessante Aufgabe, die er sich selbst stellte. Er zeichnete seit seiner Schulzeit nicht mehr. Zwar war er manuell geschickt, wie gute Chirurgen es fast immer sind, aber eine Vorstellung in eine Zeichnung umzusetzen war nicht einfach. Nun mußte Petz also einen Kampf gegen Papier und Bleistift führen. Viele Wochen schaute es so aus, als ob die Zeichengeräte ihn besiegen würden. Petz forderte seine Reserven, seine Geduld und Ausdauer heraus. Langsam gelang es ihm, auf dem Papier vorzudringen und seine Ideen in Stellung zu bringen. (Abb. 4) Petz verminderte zunächst die vier Klammerreihen auf zwei. Wenn die Klämmerchen richtig schließen, so ist es nicht erforderlich, daß man vier Reihen einsetzt, meinte er. Wenn man Papiere zusammenheftet, ist es auch nicht nötig, daß man mehrere Klammern nebeneinander verwendet. Dann änderte Petz den Griff der Maschine, er benutzte den sog. Excenterhebeschluß, womit sie einfach zu schliessen und zu öffnen war. Gleichzeitig verschmälerte er die Maschine um das Möglichste, um Gewicht einzusparen. Als dieses Werk auf dem Papier fertig war, traten äußere Schwierigkeiten auf, wie er nämlich seine Idee in die Tat umsetzen konnte. Petz bereitete esgroßen Kummer, daß die ungarische Hersteller medizinischer Geräte keine Ätzungsmöglichkeiten hatten, weswegen man alles mit der Hand feilen mußte. Petz wandte sich an eine Lehrlingsschule für Uhrmacher, wo er einen geschickten Abteilungsvorsteher und eine entsprechende Einrichtung vorfand. Der Abteilungsleiter stellte in Überstunden den Nähteil der Maschine fertig. Der Stiel der Maschine konnte schon in einer Instrumentenfabrik produziert werden. Dann kamen für den jungen Arzt aufregende Stunden. Petz wollte prüfen, ob seine Vorstellung mit den zwei Reihen Klammern richtig war. Er entnahm von Hunden und Toten Mägen und nähte ihre Wände mit der Maschine zusammen. Dann schloß Petz die Mägen an die Wasserleitung, öffnete sie und prüfte, ob und wie die Klammern dem Wasserdruck Widerstand leisten. Die kleinen Klammern, die Petz aus Silber und nicht aus Draht herstellen ließ, entsprachen seinen Hoffnungen. Die Mägen platzten nicht, die Klammern hielten sie zusammen. Da das Instrument um das Fünffache leichter war, als das von Hültl, machte die Sterilisation und die Abkühlung keine Sorgen. Die Silberklammern waren leicht zu ersetzen, was eine Schwester sofort nach der Operation machen konnte. Damit wurde ermöglicht, am gleichen Tag hintereinander beliebig viele Operationen durchzuführen. Die erste Anwendung fand noch 1920 statt. Ohne Dramatik, ohne grössere Spannung bei den Beteiligten. Und ohne Komplikationen bei dem jungen Mann, der Jahre an einem Magengeschwür litt. Um 8.30 Uhr setzte man die Narkose ein. Der Äther verdichtete sich wie üblich im Operationsraum der I. Chirurgischen Universitätsklinik. Die Klinik war alt, aber es wurde jährlich alles neu gestrichen. Sie wirkte wie neu. Der Operationssaal war mit allen technischen Raffinessen der damaligen Zeit entsprechend ausgerüstet. Der Patient schlief schon, als sich die bis zur Kopfspitze in sterile Wäsche gekleideten