Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)
TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)
Emissäre Christian Jakob Kroitsch und Johann Michael Hempel werden für das Gymnasium zu Elbla.g bestimmt, Christian Töllner geht als Prediger nach Wilno. Über die Gründe heißt es: „Francke war schon sehr früh (1683) Polen in Leipzig begegnet und bewahrte für Polen stets ein großes Interesse. Dies beweisen am besten die Tagebücher, diese unverfälschte Quelle für das Wirken von Francke. Besonders das wachsende Interesse König Friedrich Wilhelms I. für Polen, das freilich politisch nicht ohne gefährliche Hintergedanken war, ließ Francke alle Bestrebungen nach Herausgabe polnischer Ausgaben von Arndts fWahrem Christentum* (1717) und der Bibel (1726) tatkräftig unterstützen. Die polnische Bibelausgabe wurde übrigens nur durch die Finanzierung durch Graf Henckel in Schlesien ermöglicht. Schon 1704 bemühte sich A.H. Francke um ein polnisches Lektorat an dem 1702 begründeten Collegium orientale, das dank den Bemühungen seines Sohnes in den Jahren 1730—1735 mit dem Ukrainer Todorskyj als Lektor besetzt wurde. Polnisches Lektorat und polnische Übersetzungen standen stets in engem Zusammenhang mit der Orientalistik, wie sie an der Universität Halle so eifrig gepflegt wurde" 1S . Zu einem der wichtigsten Verbindungsmänner Franckes nach Polen entwickelt sich sein aus Wilno gebürtiger Schüler Michael Boguslav Ruttich (gest. 1729), der während des halleschen Aufenthaltes die arabistischen Kollegs besucht und hier Seite an Seite mit dem schon erwähnten späteren Mediziner und Sibirien-Forscher Messerschmid aus Gdansk den Ausführungen von Negri folgt. Nach fünfjährigem Rußland-Aufenthalt (1705—1710) lehrt Ruttich am Gymnasium zu Torun; er ebnet den Weg für eine Entwicklung, die später zumindest in einigen Jesuitenkollegs Polens zu einer versöhnlicheren Haltung gegenüber neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen führt. Erinnert sei an die Auseinandersetzungen der Jahrhundertmitte zwischen Jesuiten und Piaristen und die sich allmählich durchsetzende Konzession, bestimmte „Recentiores u nicht mehr übergehen zu können. Zeugnis ist dabei die Haltung der Jesuiten Tomasz Zebrowski und Franciszek Bohomolec (1720—1784) vom Kolleg zu Wilno, die sich in dem Briefwechsel mit dem Pater Joseph Stepling (1716—1778) dokumentiert. Wichtig sind auch die hallisch-polnischen Verbindungen, die über den Aufklärungsphilosophen Wolff laufen. Diese Kontakte werden partiell durch den aus Dresden stammenden Mediziner Christian Heinrich Erndtel (1670—1734) geknüpft, der sich längere Zeit-in Warszawa, Poznan und Torun aufhält und dessen Abhandlung von 1730 „Varsavia physice illustrata" eine Art wissenschaftliche Bestandsaufnahme beinhaltet 40 . Auch Erndtel gehört ab 1716 der Academia Naturae Curiosorum an, was für die Breitenwirkung seiner mitzuteilenden Erfahrungen sicher nicht ohne Bedeutung gewesen ist. Die im 18. Jahrhundert in Halle graduierten, aus Territorien der polnischen Krone gebürtigen Mediziner stammen vorwiegend aus Gdansk und Elbla.g: 26 Promoti und Lizentiaten sind unter diesen Heimatdeklarationen in den Dok45 Winter, E. : a. a. O., S. 239. 46 Winter, E.: a. a. O., S. 238.