Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

Ritsch ist im Anschluß an das Collegium medico-chirurgicum nach Dresden gegangen und hat dort sein Studium unter Christian Heinrich Hänel (1715— 1777), Joachim Sigismund Montanus (gest. 1757) und Friedrich Leberecht Pitschel (1714—1785) fortgesetzt. Nach einer ausgedehnten Bildungsreise durch Frankreich, Italien, England und Holland wird ihm das Amt eines königlich­polnischen Chirurgus primarius zuteil; in Halle erwirbt er 1760 den Doktor­grad. War der Werdegang von Ritsch mit der Hochschule von Wilno verbunden, so muß im Zusammenhang mit dieser Lehr- und Ausbildungsstätte auch der Name von Georg Forster (1754—1794) Erwähnung finden. Georg Forster ist gemeinsam mit seinem Vater, Johann Reinhold Forster (1729—1798), als Teil­nehmer an der zweiten Cookschen Weltumseglung ausgewiesen, als er dem Ruf auf einen Lehrstuhl nach Wilno Folge leistet. Von Wilno aus unterhält er eine intensive Korrespondenz mit zahlreichen Freunden und Kollegen; dieser im November 1784 einsetzende und bis zu seiner Abreise im August 1787 fortgeführte Briefwechsel ist im Rahmen einer modernen Forsterschen Bio­und Bibliographie jüngst erneut der Öffentlichkeit vorgelegt worden 42 . Durch die hallesche Promotion von 1785 ist Georg Forster außerdem mit der Ge­schichte der Medizinischen Fakultät der Academia Fridericiana Halensis ver­bunden 43 , an der sein Vater auf einer botanischen Professor wirkte. Diese Tatsache sollte nunmehr den Blick auf jene Vielzahl von Kontakten lenken, die speziell zwischen Polen und Halle das gesamte 18. Jahrhundert hindurch bestanden haben. DIE UNIVERSITÄT HALLE UND IHRE POLNISCHEN WISSENSCHAFTSBEZIEHUNGEN Die Anwesenheit von polnischen Studenten bei der 1694 erfolgten feierlichen Eröffnung der Universität Halle wurde bereits eingangs betont; hingewiesen wurde ebenfalls schon auf die Attraktivität des Besuchs von deren Medizinischer Fakultät, wo vorzüglich besetzte Ordinariate in der ersten Hälfte des 18. Jahr­hunderts eine Ausbildung garantieren, die Halle zum erstrebenswerten Ziel auch der polnischen akademischen Jugend machten. Gleiches gilt für die hier entstehenden Schulanstalten von August Hermann Francke (1663—1727); ein polnischer Scholar namens Gruzczinski wird in den initialen Listen des dort installierten Pädagogium Regium geführt 44 . Auch unter den Lehrkräften des Franckeschen Schulkomplexes finden sich bei den Namen von Johann Friedrich Michelmann und Daniel Crisevius die Regionalvermerke „aus Pohlen". Francke schickt zudem verschiedene Pädagogen zielbewußt nach Polen: seine 42 Steiner, G. (Hrsgb.): Georg Forster. Werke in vier Bänden, 4. Band, S. 314—473; Leipzig 1971. 43 Kaiser, W., u. W. Piechocki: Die Promotion Georg Forsters (1754—1794) an der Universität Halle im Jahre 1785. NTM 8, H. 2, 35—44 (1971). 44 Dreyhaupt, J. Chr. v.: Beschreibung des Saal-Creyses, Bd. 2, S. 170; Halle 1755.

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