Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

Gottlieb Messerschmid (1685—1735) und Georg Remus (1668—1756) zu. Messer­schmid kommt 1708 nach Halle, belegt neben den Fachvorlesungen auch die Kollegs des Arabisten Negri (gest. 1729) und erwirbt unter Friedrich Hoffmann den akademischen Grad. Die russische Besetzung von Gdansk im Jahre 1716 bedeutet für den am Heimatort tätigen Arzt den entscheidenden Wendepunkt: Messerschmid tritt in die Dienste Peters I. und geht dann auf die berühmte Sibirienreise, die heute als Pioniertat für die Erforschung dieses Territoriums gilt 34 . Remus verpflichtet sich 1719 als russischer Militärarzt 35 . Während seiner halleschen Studentenzeit hatte sich Remus ebenfalls universell interessiert gezeigt und auch mathematische Kollegs gehört; bei dem bedeutenden Leibniz-Interpreten Christian Wolff (1679— 1754) disputierte er 1709 über eine „Consideratio physico-mathematica hiemis proxime praeterlapsae" . Auch Philosophie, Rechts- und Geschichtswissenschaften finden damals in Gdansk einen geistigen Zentralpunkt. Gottfried Lengnich (1689—1774), der 1710 bis 1713 in Halle studiert und sich zeit seines Lebens auf die Schüler­schaft von Christian Thomasius (1655—1728), Samuel Stryk (1640—1710) und Nikolaus Hieronymus Gundling (1671—1729) beruft, macht hier seinen Hörerkreis mit der Wölfischen Philosophie vertraut. Er begründet mit der „Polnischen Bibliothek" ein Periodikum, das für schnelle Wissenschaftsinfor­mation sorgt und zudem dem polnischen Patriotismus Rechnung trägt, führt es doch zur Bezeichnung des Verlagsortes Tannenberg die Zusatzdeklaration „wo Jagiello schlug die Kreuzherren" . Eine Stellungnahme jüngeren Datums faßte über diese profilierte Persönlichkeit der polnischen Aufklärung zusammen: „Lengnich wurde der Begründer einer ganzen Historikerschule in Polen, die ihren Namen von Halle hatte, weil von dort wesentliche Anregungen kamen. Seine ,Historia Polonica* erschien 1740 zuerst in Leipzig, aber 1750 in zweiter Auflage in Danzig selbst. Am verdienstvollsten empfanden die polnischen Politiker das große Sammelwerk, lus publicum Regni Poloniae'. Es wurde besonders in der polnischen Übersetzung von 1761 zur Grundlage für die Anstrengungen der polnischen Patrioten, aus der herrschenden Adels­anarchie herauszukommen" 36 . DIE BEZIEHUNGEN ZUR ACADEMIA NATURAE CURIOSORUM IM AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERT^ Der bereits erwähnten Vokation von Johann Michael Barth (1753) folgt 11 Jahre später diejenige von Ernst Jeremias Neifeld (1721—1773) aus Leszno: die Kontinuität der Wechselbeziehungen zwischen der Akademie und den in Polen tätigen Wissenschaftlern bleibt also gewahrt. Der am 20. April 1762 rezipierte Neifeld führt den Titel eines königlich-polnischen Hofrats; in Leszno 34 Uschmann, G. : Die Bedeutung der Messerschmidt-Edition für die Geschichte der Naturwissenschaften. Nova Acta Leopoldina N. F. 167, 317—325 (1963). 35 Richter, W. M. v.: Geschichte der Medicin in Rußland, Dritter Theil, S. 160; Moskwa 1817. 36 Winter, E.: a. a. O., S. 238. 4 Orvostörténeti Közlemények 75— 7G.

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