Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)
TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)
Am 22. September 1753 wird mit Johann Michael Barth (geb. 1723) erneut ein mit Polen und bekannten litauischen Magnatenfamilien in Verbindung stehender Mediziner in die Akademie berufen. Der aus Schkeuditz gebürtige Arzt lernt hier die Familien Czartoryski und Poniatowski kennen: „Anno 17 5 1 ab Illustrissimo Regni Poloniae Thesauriario Magno Comité S. Rom. Imp. Sedlnicki archiater vocatus ... apud Serenissimum Ducem Cartoryski, Magnum Magni Ducatus Lithueniae Cancellarium, Maecenatum optimum, curam rerum Medicarum gratiosissime oblatam in me suscepi" 30 . Mit Unterstützung dieser einflußreichen Familien hatte 1740 Stanislaw Konarski (1700—1773) das Collegium nobilium in Warschau ins Leben gerufen und damit bedeutsame Akzente für die Reformierung des polnischen Bildungswesens gesetzt. DIE ARBEITSKREISE VON GDANSK ^UND ÜHRE BEZIEHUNGEN ZUR ACADEMIA NATURAE CURIOSORUM Mit der Wahl Augusts II. (1670—1733) von Sachsen zum König von Polen greift die sich im sächsischen Kurfürstentum bereits abzeichnende Phase der Frühaufklärung verstärkt nach Polen über. Vor allem Gdansk wird zum Hauptträger und zum wissenschaftlichen Ost-West-Umschlagplatz 31 . Hier konzentrieren sich progressive Mediziner und Pädagogen, die sich 1720 in der Societas Litterarum Gedanensis eine feste Vereinigungsform geben. Im Mittelpunkt einer der Botanik zugewandten Forschungsrichtung steht Johann Philipp Breyne (1680—1764), der Sohn des aus Brabant gebürtigen und seit 1678 in Gdansk niedergelassenen Jakob Breyne (1637—1697). Der jüngere Breyne ist sowohl mit dem in zaristischen Diensten stehenden Robert Areskine (gest. 1718) als auch mit Hans Sloane (1660—1752) freundschaftlich verbunden; seine Kontakte reichen somit von der Royal Society bis zum Propagandisten einer russischen Akademiebegründung. Am 10. Oktober 1715 wird Breyne in die Academia Naturae Curiosorum berufen, in der auch die gleichenorts praktizierenden Ärzte Johann Georg Kulm (1680—1731) und Johann Adam Kulm (1689—1745) Aufnahme finden; beide hatten vorübergehend in Halle studiert. Zu erwähnen ist auch noch der rührige Stadtsyndikus Jakob Theodor Klein (1685—1759), dessen Naturalienkabinett nicht nur Lokalruf genießt. Der Arbeitskreis von Gdansk steht damals in Lehre und Forschung kaum einem Hochschulkollegium nach. Viele Medizinstudenten machen hier auf ihrer Bildungsreise Station und suchen ihre Kenntnisse bei diesen Persönlichkeiten zu vertiefen. Darüber gibt es zahlreiche Zeugnisse: der Arzt-Botaniker 30 Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina); Brief archiv Nr. 581. 31 Kaiser, W., u. H. Pankiewicz : Z historii polsko-niemieckich kontaktów naukowych w XVII i XVIII wieku. Archiwum Hist. Medycyny XXXVI, 153—161 (1973).