Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

Döbelius junior hält sich 1696 in Warszawa und Krakow auf; in seinem Curri­culum vitae berichtet er außerdem über einen Besuch der „Salifodinae Viliz­kenses"-'". Wenig später geht er nach Schweden, wo man ihm 1710 eine Professor in Lund überträgt. Spart man in dieser chronologisch gehaltenen Nachbetrachtung die wissen­schaftlich hochqualifizierten Arbeitskreise von Gdansk zunächst aus, so muß nunmehr auf Jakob Joseph Mororiski verwiesen werden, den die Berufung in die Academia Naturae Curiosorum am 20. April 1741 während seiner War­schauer Praxistätigkeit erreicht. Der zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alte Mediziner hatte in Prag, Olomouc, Pisa, Erfurt und Leipzig studiert; begonnen hatte er seine Berufsausbildung in einer Lubliner Apotheke : „Hinc ad aliam multo famosiorem praxi apothecam, Lublinensem nempe etiam P.P. Jesuitarum, ubi sex annis, studio medico pharmacis praeparandis, ac patientibus ordi­nandis, Botanicae, libris medicinalibus perlustrandis et addiscendis, formulis arte con­scribendis, operam dedi' tte \ Knapp 6 Monate nach dem in Erfurt promovierten Morohski wird am 11. Oktober 1741 Karl Philipp Gesner (1719—1780) in die Akademie berufen, der Leibarzt des Grafen von Sapieha und litauischen Großkanzlers. In seinem hand­schriftlichen Lebenslauf bezieht sich Gesner außerdem auf eine Arzttätigkeit bei den Radziwills und damit bei einer Magnatenfamilie, die sich im 17. und 18. Jahrhundert jeder Zentralisierung der polnischen Staatsgewalt scharf wider­setzte und in Betonung dieser Eigenständigkeit auch reformiert worden war. Die Radziwills holen sich demzufolge evangelische Leibärzte: hier hatte 1693 Michael Alois Senff-Sinapius aus Skalica praktiziert 27 und damit ein Vertreter jener traditionell evangelischen Predigerfamilie, der auch Daniel Sinapius (1640—1688) entstammte, der Verfasser des „Neoforum latino-slavonicum" 28 . Gesner beschränkt sich in seinem Bericht allerdings auf ärztliche Belange: „Anno huius seculi XLII ad annum LTV in Poloniam fata me duxerunt, ut sanitatem Illustrissimi Supremi Cancellarii Magniducatus Lithuaniae Comitis de Sapieha, tum post eius decessum, conjugi Illustrissimae e Ducibus Radziviliis consulerem, qua occasione usus multa didici in arte nostra, quae in universitatibus literariis non docentur" 29 . 25 Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina) ; Briefarchiv Nr. 460. 20 Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina); Briefarchiv Nr. 512. 27 Duka, N. : Ärztliche Beziehungen zwischen der Schweiz und der Slowakei vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Gesnerus 1/2, 68—84 (1965) speziell S. 75. 28 Tibensky, J.: Schlözers Bedeutung für die in der Slowakei im 18. Jahrhundert herrschenden Ansichten über die Slawen. In : Quellen und Studien zur Geschichte Osteuropas Bd. XII, S. 230; Berlin 1962. 29 Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina); Brief archiv Nr. 518.

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