Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

DIE ACADEMIA IMPERIALIS LEOPOLDINO-CAROLINA NATURAE CURIOSORUM Die älteste deutsche naturwissenschaftliche Vereinigung, die noch heute als „Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina" mit Amtssitz in Halle fort­besteht, ist am 1. Januar 1052 in Schweinfurt begründet worden. Es ist die Phase unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Kriege, als in Deutschland Not und Elend unüberwindlich scheinen, in Polen aber nach dem Tode von Ladis­laus IV. (1595—1648) der absolutistische Konfessionalismus seine Etablierung anstrebt und der schwedische Einfall bevorsteht. Schon bald nach der Aka­demiegründung gehören mehrere in Polen tätige Ärzte dieser Sozietät an: Jonas Deutschländer (gest. 1661), Philipp von Hulden (geb. 1646), Johann Jakob Döbeln (1640—1684) und sein gleichnamiger Sohn, der später vorwiegend in Schweden wirkt und dort als Johann Jakob Döbelius (1674—1743) bekannt ist. Der wissenschaftliche Austausch der Academia Naturae Curiosorum mit ihren polnischen Kollegen beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf deren in den Matrikellisten der Gesellschaft geführte Mitglieder: der eingangs genannte Andreas Cnöffel d, J. reicht von Malbork aus zahlreiche Manuskripte zur Ver­öffentlichung in den Publikationsorganen der Akademie ein, darunter die Berichte „Aquila alba in Polonia" und „Arcana et Expérimenta specifica Cnöffeli­ana ( *. Der jüngere Cnöffel war dem aus Budissin (Budziszyn) nach Polen eingewanderten und im Archiateramt am Königshof sowie am Prälatensitz zu Malbork tätigen Andreas Cnöffel d.Ä« (1601—4 658) 18 in gleicher Funktion nachgefolgt. Der ältere Cnöffel war ebenfalls durch die Edition einiger wissenschaftlicher Beiträge hervor­getreten: die Abhandlung „De podagra curata" war 1643 in Amsterdam erschienen, der „Uebel curirte Gliedschwamm" 1648 in Leipzig herausgekommen; in Straßburg bringt Andreas Cnöffel d.Ä. 1655 den „Methodus medendi febribus epidemicis et pestilentialibus" heraus. Drei Jahre später ist Cnöffel am 24, Dezember 1658 im Feldlager vor Torun (Thorn) verstorben. Ein fragmentarisch erhalten gebliebener Schriftwechsel bzw. die Curricula vitae von Deutschländer, Hulden und den beiden Döbeln geben Einblick in das Wirken dieser Ärzte auf polnischem Territorium. Demzufolge praktiziert der aus Wschowa gebürtige Jonas Deutschländer in Warszawa, als ihn der I. Leo­poidina-Präsident Johann Lorenz Bausch (1605—1665) in die Academia Naturae Curiosorum beruft; die Vokation erfolgt am 18. Mai 1661. Deutschländer ist noch im gleichen Jahr verstorben 19 , Huldens Aufenthalt in Polen ist auf die Jahre 1690 und 1691 befristet; in seinem der Akademie vorgelegten Lebenslauf notierter hierüber: „Anno 1690 mense Augusto ab Illustrissimo et Reverendissimo Poloniae Episcopo Cujaviensi Madalinski vocato avocatus, Archiatri vices benuit, mortuo deinde Anno 18 Eloy, N. F. J. : Dictionnaire Historique de la Médecine, Tom, I, S. 671; Möns 177 8. 19 Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina); Briefarchiv Nr. 18.

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