Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)
TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)
anfertigen ; nach Aufhebung der nur kurzlebigen Academia Istropolitana nimmt er sowohl dieses Werk des Wiener Meisters Hans Dorn als auch die wissenschaftlichen Unterlagen des inzwischen verstorbenen Regiomontanus nach Krakow mit 7 . Es ist bekannt, daß die Hochschule von Krakow in der Folgezeit für lange Jahre zum Zentrum des naturwissenschaftlichen Fortschritts besonders auf den Gebieten von Mathematik und Astronomie und dadurch zum begehrten Reiseziel der akademischen Jugend — auch aus den Territorien der Stephanskrone — geworden ist 8 > 9 . Die an Polen verpfändeten 13 Zipser Städte haben zweifellos eine gewisse Verzahnung beider Länder dargestellt 10 , doch ist die geographische Nähe nicht ausschlaggebend gewesen: die Attraktivität von Krakow hat in der geistigen Inspiration gelegen, die viele Wissenschaftler zu einer „Peregrinatio scientifica <( verlockt. Im Zeichen des Kopernikus-Jahres ist die Polenreise des Wittenberger Hochschullehrers Joachim von LauchenRheticus (1514—1574) vordergründig abgehandelt worden, der fortan zum begeisterten Interpreten der neuen Lehre wird 11 . Aber auch von den ungarländischen Distrikten aus nimmt das auf Krakow orientierte Auslandsstudium feste Formen an; Viatorien wie das von David Frölich (1000—1648) verfaßte Reisehandbuch geben organisatorische Anweisungen, vermitteln Vorkenntnisse und Informationen über anzulaufende Zwischenstationen 12 . Im Gefolge einer sich zuspitzenden innenpolitischen Situation — später kommen auch die Belastungen des polnischen Staates aus der schwedischen Invasion und der Teilnahme am antiosmanischen Abwehrkampf hinzu — richtet sich ein Teil der studierenden Jugend Polens im Verlauf des 17. Jahrhunderts verstärkt auf die Universität Wittenberg aus, wo bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts mehr als 500 Absolventen dieses Landes nachweisbar sind. In der Frühphase dieser Entwicklung zählt Andreas Frycz ModrzewskiModrevius zu den Hörern von Philipp Melanchton (1497—1560), der später in seiner polnischen Heimat zu den Mitbegründern einer bürgerlichen Staatswissenschaft werden sollte 13 " 15 . 7 Rippa, B. K. : 500 Jahre Academia Istropolitana in Bratislava. Wiss. Z* Univ. Halle (Math.-naturw.) XVII, 511—515 (1968). 8 Tochowicz, L.: Zarys Historii Krakowskiej Szkoly Medycznej. Krakow 1962. 9 Kauffeldt, A. : Nikolaus Kopernikus. Der Umsturz des mittelalterlichen Weltbildes. Berlin 1954. 10 Winter, E.: Frühaufklärung, S. 225; Berlin 1966. 11 Friedensburg, W. : Geschichte der Universität Wittenberg, S. 229; Halle 1917. 12 Kaiser, W., u. H. Krosch: Halle 1713 im Diarium Itinerarium des Georg Buchholtz (1688—1737), eines Besuchers aus der Slowakei. Wiss. Z- Univ. Halle (Math.-naturw.) XIII, 583—616 (1964); speziell S. 586. 13 Feyl, O. : Zur historischen Rolle der Universitäten Wittenberg und Halle in der Geschichte der deutsch-slawischen Nachbarschafts- und Freundschaftsbeziehungen. In: 450 Jahre Martin-Luther-Universität Halle —Wittenberg, Bd. I, S. 397; Halle 1952. 14 Wotschke, Th.: Polnische Studenten in Wittenberg. In: Jahrbücher für Kultur und Geschichte der Slawen Bd. II, Heft 2, S. 169 ff.; Breslau 1926. 15 Maliniak, W.: Andreas Fricius Modrevius. Ein Beitrag zur Geschichte der Staatsund Völkerrechtstheorie. Wien 1913.