Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Duka Zólyomi Norbert: A magyarországi orvostudományi fejlődés gócpontjai a nagyszombati orvostudományi kar megalapítása előtt
sten wurden von ungarischen Medizinstudenten die Universitäten in Italien, Holland, Deutschland, Wien und Basel besucht. Nur etwa 10% von diesen Ärzten sind nicht ins Vaterland zurückgekehrt, die anderen gelangten in den Entwicklungsgang der ungarländischen Medizin zurück. Ihre Anzahl war aber für die Bedürfnisse Ungarns gar nicht genug. Die „Produktion" in Medizinwissenschaft konzentriert sich gewöhnlich um die folgenden Zentren: Universitäten, Gelehrtengesellschaften, Zeitschriften, hervorragende Persönlichkeiten. Die Bestrebungen vor 1769, eine Gelehrtengesellschaft in Ungarn zu gründen, sind entweder abgebrochen oder gescheitert. Wie bei den Universitäten, so auch bei den wissenschaftlichen Gesellschaften hatte das Ausland dem Mangel abgeholfen. Die organisatorische Tätigkeit der fehlenden heimischen Gesellschaften wurde aber von einigen eminenten Persönlichkeiten übernommen, die die Ärzte um sich gesammelt haben. Es gab vier solche Landschaftszentren in Ungarn im 18. Jahrhundert: auf dem nordungarischen Oberland (Pozsony, Eperjes die Bergstädte und die Zipser-Städte), in Transdanubien (Sopron), in Siebenbürgen (Kolozsvár, Brassó, Nagyszeben) und auf der Tiefebene (Debrecen). Im Ausland haben die Academia Leopoldina als Gesellschaft, und ihre Jahrbücher als Publikationsforum die wichtigste Rolle gespielt. Die Akademie hat zwischen 1672 und 1769 23 Gelehrten und Ärzte aus Ungarn unter ihre Mitglieder gewählt, in ihren Jahrbüchern aber sind bis das Jahr 1754 228 Aufsätze von ungarländischen Verfassern erschienen. Eine kurzlebende Zeitschrift in Wroclaw (Breslau), die „Sammlung von Natur- und Medicin-Geschichten" (1718—'1726) spielte ebenfalls eine überaus wichtige Rolle in der Bekanntmachung medizin- und naturwissenschaftlicher Ergebnisse von Ungarn. In dieser Zeitschrift wurde eine sehr große Anzahl der Aufsätze — etlichemal Schriften bahnbrecherischen Charakters — von mehr als zehn ungarländischen Verfassern veröffentlicht. 1769 ist die erste auch heute noch bestehende medizinische Fakultät in Ungarn begründet, 1781 aber die erste wissenschaftliche Zeitschrift, „Ungarisches Magazin", herausgegeben worden, womit die Frage der Zentren der medizinischen Entwicklung einen neuen, hoffnungsvollen und vor allem systematischen Charakter gewonnen hat. N. DUKA ZÓLYOMI, Dr. jur. et phil. C. Sc. 83000 Bratislava, Zübekova 23. Czechoslovakia