Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 73-74. (Budapest, 1975)
TANULMÁNYOK - Dittrich, Mauritz: Előremutató elemek a romantikus természetfilozófia életdefinícióiban (német nyelven)
der Philosophen, In Ergänzung zu Ackermann nannte er das Leben einen „Zustand organischer Körper, in welchem sie sich selbst erhalten und reizempfänglich sind".* 1 Die Funktion der Reizbarkeit wird damit zu einer bestimmbaren, d, h. experimentell überprüfbaren Realität. „ Wir nehmen wahr, daß die Lebenskraft nur unter gewissen Bedingungen wirksam ist, und indem wir diese Bedingungen unter allgemeinen Formen bringen, bestimmen wir die Gesetze der Lebenskraft." 42 Mit dieser Aussage lenkte Roose die quantitative Untersuchungsmethodik auf ein Gebiet, in dem bisher der Vitalismus dominierend war. Er stellte der Physiologie die Aufgabe, hier ihre eigene Grundlagenforschung zu betrieben, um Zu den Grundgesetzen des Lebens zu gelangen. Eine in ihrer Funktion gestörte Reizbarkeit sei die Ursache für krankhafte Prozesse im Organismus, denn „Krankheitsreize wirken vorzüglich auf die schwächsten 7"heile "'. 43 Weiterhin sprach Roose auch den Gedanken aus, daß es bei gleichzeitigem Reiz verschiedener Organe zu Verbindungen im Organismus kommt. Er beschäftigte sich so mit dem Fragenkomplex, daß er zur Aufstellung von sechs „allgemeinen Regeln" der Reizfunktionen kam. 44 Roose bereitete gleichzeitig eine umfassendere Definition der Materie vor, indem er die Einheit des organischen Stoffes in allen Organismen hervorhob. „Der organische Stoff in der Wurzel des Baumes, wie in seinen Blüthen, in den Muskeln des Menschen, wie in seinen Nerven, ist wahrscheinlich einer und derselbe."* 5 Für den Biologiehistoriker ist es besonders interessant, daß er bereits 1797 — also vor Lamarck und Bur dach — den Begriff „Biologie" in der Vorrede seiner „Grundzüge der Lehre von der Lebenskraft" benutzte! 3. „LEBENSKRAFT"-BEGRIFF UND EMPIRISCHE MEDIZIN Mit der Herausgabe des Werkes „Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie" (1799) von F. W. J. Schelling begann ein systematischer Angriff auf die mechanische Auffassung vom Leben. In der romantischen Naturphilosophie feierte die Spekulation als „betrunkene Philosophie" (Feuerbach) ihre Triumphe. Verfolgt man die vielen Publikationen über Fragen des Lebens und der Lebenskraft in dieser Phase der romantischen Naturphilosophie weiter, dann wird deutlich, daß die entwickelten materialistischen Denkmodelle nicht abbrechen, sondern von den bisherigen Autoren weitergeführt oder von hinzukommenden Naturwissenschaftlern und Ärzten ausgebaut werden, wodurch die Strömung der empirischen Medizin eine wesentliche Förderung erfuhr. War in der führenden romantischen Naturphilosophie das Leben das Ursprünglichere 41 Ebenda, S. 24 42 Ebenda, S. 101 43 Ebenda, S. 114 44 Ebenda, S. 120 (er spricht zwar von sieben Grundregeln, aufgeführt sind jedoch nur sechs) 45 Ebenda, S. 96 6 Orvostörténeti Közlemények 7374