Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 73-74. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Dittrich, Mauritz: Előremutató elemek a romantikus természetfilozófia életdefinícióiban (német nyelven)

Diese Form einer physikalischen Interpretation der Lebenskraft fand weiter­hin bei dem Arzt Joachim Dietrich Brandis (1762—1845) Ausdruck. Nach seiner Promotion zum Dr. med. in Göttingen (10. April 1786) interessierte ihn beson­ders die Frage der Lebenskraft, da er die Auffassung vertrat, daß nur die Kennt­nis ihres Wesens der theoretischen "Arzneykunde" Fortschritte schenken würde.­7 Wenn auch in seiner Darstellung der Lebenskraft gewisse Elemente der romantischen Naturphilosophie nicht zu verkennen sind — etwa so, „daß die Lehenskraft unmittelbar in die organische Materie, und nicht vermittelst der Organisation würckt 4 '­8 — so drängte er doch viel stärker als andere Autoren eine naturwissenschaftliche Erklärung in den Vordergrund. Bei seiner Unter­suchung des Anteiles der Lebenskraft an dem „phlogistischen Prozesse" ver­mutete er in der Elektrizität die Lebenskraft. „Sollte diese Electricität vielleicht auch an diesem phlogistischen Lebensprozesse Antheil haben, oder Electricität die Lebenskraft selbst seyn ? Ich halte es für mehr als wahrscheinlich. 44 " Brandis entwickelte dabei fünf allgemeine Gesetze der Lebenskraft, mit denen er die Bewegungsformen der Reizbarkeit erfassen wollte. In der Auseinandersetzung von Johann Köllner mit der Stahlschen Lehre von dem inneren Prinzip gewann die realistische Lebensdefinition eine weitere Stütze. Köllner sah dabei das Leben als „das Resultat der Verbindung der Ein­rücke der reizerregenden Gegenstände und der organischen Fähigkeiten 44 .™ Seine Überlegungen erwuchsen dem Interesse für Philosophie und Geschichte der Wissenschaften. Die Lebenskraft wäre als absolut hypothetische Grundkraft der organischen Natur anzusehen. „Der Begriff von Lebenskraft, als der Inbegriff der organischen Fähigkeiten (Kräfte) ist also, wie mir scheint, falsch."™ Aus dem auf gemachten Erfahrungen beruhenden Unvermögen heraus, die Lebenskraft ihrem Wesen nach zu untersuchen und zu erkennen, konzentrierte sich seine Arbeit auf eine logische Erörterung des Begriffs „Lebenskraft". Hierbei kam auch er auf eine Reihe von „Gesetzen", die sich vor allem in der Korrelation der Tätigkeiten manifestieren. Ihr Zusammenspiel sei auch die Grundlage für die Gesundheit des Menschen. Die organischen Kräfte dürften ihrer Natur und Beschaffenheit nach nur als bloße Fähigkeiten angenommen und gedacht werden. „... ergiebt sich nur wol deutlich genug, daß die organischen Kräfte zwar Kräfte sind, daß sie aber ihrer Natur und Beschaffenheit nach nur als bloße Fähig­keiten angenommen und gedacht werden können. 4432 27 Brandis, J. D. : Versuch über die Lebenskraft. Hannover 1795, S. XII Rezen­sion in: Reils Archiv, 1. Bd., H. 2, 178—192 (1795) 28 Ebenda, S. 15 29 Ebenda, S. 81 30 Köllner, J. : Prüfung der neuesten Bemühungen in der Bestimmung der organi­schen Kräfte, nach Grundsätzen der kritischen Philosophie. In: Reils Archiv, 2. Bd., 368 (1797) 31 Ebenda, S. 369 32 Ebenda, S. 365

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