Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 73-74. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Dittrich, Mauritz: Előremutató elemek a romantikus természetfilozófia életdefinícióiban (német nyelven)

bis jetzt allein im organischen lebenden Körper beobachtet, auch bis jetzt noch nicht physisch oder chemisch erklärt, aber doch von einer solchen Beschaffenheit sind, daß sich eine solche Erklärungszeit erwarten ließe." 15 Link wirkte damals als Professor der Naturgeschichte in Rostock, war chemisch außerordentlich interessiert (1811 Professor der Chemie in Breslau) und damit für diese Fragestellung prädestiniert. Die wahren Lebenskräfte legte er somit in das „Vermögen der Materie, einen belebten Körper zu bilden." lf! Die von ihm ausgesprochene Differenzierung in die zwei Classen" von Lebenskräften illustrierte er an der Physiologie der Pflanzen. Zu den erkennbaren bzw. schwer erkennbaren Lebenskraftformen zählte er den „Bildungstrieb" als Fähigkeit, den ganzen Körper aufzubauen und einzelne Teile zu reproduzieren, ferner das Reizungsvermögen ; zu den nicht erkennbaren rechnete er die Empfindungs­fähigkeit. 1 " In dieser Ausagge blieb er noch dem Dualismus verhaftet, weil er die Seele als ein sich von aller anderen Materie Unterscheidendes sah. Im Ein­wirken dieser Seele auf den Körper vermutete er ,,eher ein Vermögen als eine Kraft." 18 Diese behutsame Reserviertheit ist damit zu erklären, daß er als Natur­wissenschaftler alles induktiv Erfaßbare auf die schon bekannten Kräfte zurück­führte. Er hob allerdings hervor, daß der Körper die Ursache mancher Verän­derungen in der Seele sei und ebenfalls von ihr beeinflußt werden könne. Diese Sicht der psychophysischen Wechselwirkung war die Frucht seiner Differenzie­rung der „vis vitális". 2. MODELLE DES NATURWISSENSCHAFTLICHEN „LEBENSKRAFT"-BEGRIFFES Während die bisher angeführten Biologen die Lebensvorgänge nicht mehr mit einer einzigen immateriellen „Lebenskraft" zu erklären versuchten, sondern mit der Differenzierung der Prozesse begonnen hatten, setzte gleichzeitig eine Reihe von fortschrittlichen Wissenschaftlern und Praktikern mit einer vorder­gründig naturwissenschaftlichen Interpretation der Lebensprozesse ein. Beson­ders deutlich verlegte der Arzt David v. Madai (1709—1780) das Schwergewicht der Lebensdefinition auf das Studium der materiellen Prozesse im Körper. Bei seiner Auseinandersetzung mit dem Mediziner Ernst Benjamin Gottlieb Heben­streit (1753—1803) in der Arbeit „Über die Wirkungsart der Reize und der thierischen Organe" 19 negierte er den metaphysischen Lebenskraftbegriff: „Wir können also die Erscheinungen organischer Körper nach eben den Regeln erklären, und von eben den Grundkräften der Attraction und Repulsion ableiten, von welchen wir die Phänomene der todten Natur mit so vielem Glücke in der Physik 16 Link, H. F. : Über die Lebenskraft in naturhistorischer Sicht und die Classifika­tion der Säugethiere. o. 0. 1795, S. 13—14 ]e Ebenda, S. 38 17 Ebenda, S. 16 18 Ebenda, S. 3 19 Madai, D. v.: Über die Wirkungsart der Reize und der thierischen Organe. In: Reils Archiv, 3. St., 68—148 (1796)

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