Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 69-70. (Budapest, 1973)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Abe, Horst Rudolph: Hermann Lurcz, a pécsi egyetem egyik abszolvense, mint az erfurti orvosi fakultás egyik megalapítója (német nyelven)

dieses ehrenvolle Amt zuvor bereits an einer anderen europäischen Hochschule innegehabt hatte. Während seiner Erfurter Jahre anscheinend maßgeblich an der Ausarbeitung der ersten, bis 1447 Geltung besitzenden Universitätsstatuten mitbeteiligt, führte er zudem während seiner Amtszeit als rector magnificus den durchaus positiv zu nennenden Brauch ein, bei jeder Inskription die Höhe der von dem jeweiligen Studienbewerber entrichteten Immatrikulationsgebühren umgehend in der Allgemeinen Studentenmatrikel hinter dem Namen des Be­treffenden entsprechend vermerken zu lassen. Es ist allerdings nicht zu übersehen, daß sich Hermann Lurcz von Anfang an der theologischen Fakultät weitaus inniger verbunden gefühlt haben muß als der medizinischen. Denn einmal garantierte die theologische Lektoralpräbende am Erfurter Mariendom, die einem festbesoldeten Ordinariat gleichzusetzen war und als deren ersten Inhaber er fungierte, ihm nicht nur einen auskömm­lichen und gesicherten Lebensunterhalt, sondern auch eine akademische Spitzen­position, welche ihm die medizinische Fakultät offensichtlich nicht zu bieten vermochte. Zum anderen war durch seinen vertrauten Umgang mit einer Reihe der bedeutendsten zeitgenössischen Lehrer der Theologie, wie mit Heinrich Langenstein von Hessen, Heinrich Totting von Oyta, Konrad von Ebrach und Johannes von Retz, für ihn schon in Wien die Entscheidung für dieses Fach endgültig gefallen, ohne daß dieser einmal gefaßte Entschluß von ihm später jemals revidiert worden wäre. Davon zeugt nicht zuletzt auch sein literarisches Schaffen, das ihn — den Mitinitiator der theologischen Weltpriesterschule an der Erfurter Universität — als einen ganz der Wiener Tradition verhafteten nominalistischen Denker ausweist, dessen Hautpinteresse verständlicherweise der Logik galt. Trotzdem bedeutete sein schon am 13. Februar 1399 (?) erfolgter Tod auch für die Erfurter medizinische Fakultät einen überaus schmerzlichen Verlust. Denn sie verlor in ihm nicht nur ihren schlechthin prominentesten Fachvertre­ter, sondern zugleich auch einen Mann, den man ohne Bedenken ihren großen Mitbegründern zurechnen darf. Zweifellos erst durch seinen einstigen Schüler Nicolaus Hunleve zum Eintritt in die am Anfang ihrer stolzen Geschichte ste­hende und nur von einem einzigen Doktor repräsentierte Erfurter medizinische Fakultät bewogen, verfügte diese fortan in Hermann Lurcz über einen allgemein anerkannten und hochangesehenen akademischen Lehrer von ausgezeichnetem Ruf, dessen vielseitige praktisch-organisatorische Erfahrungen als ehemaliger Wiener Universitätsrektor und Dekan ihr vor allem bei der Ausarbeitung ihrer ältesten, zum Teil bis in das 17. Jahrhundert hinein Geltung behaltenden Fakul­tätsstatuten besonders zugute gekommen sein dürften und der gleichzeitig die von seinem früheren Schüler Nicolaus Hunleve eingeleitete Einflußnahme der Wiener Alma mater auf die Erfurter medizinische Fakultät auf das nachdrück­lichste zu intensivieren vermochte. Aus diesem Grunde gilt es, sich selbst in unseren Tagen noch dieses ver­dienstvollen Gelehrten in aufrichtiger Dankbarkeit zu erinnern, der vor mehr als 475 Jahren über Pécs, Prag und Wien den Weg nach Erfurt fand, um hier am Aufbau jener Universität und jener medizinischen Fakultät maßgeblichen

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