Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 64-65. (Budapest, 1972)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Kaiser, Wolfram—Völker, Arina: XVIII. századi prágai zsidó hallgatók a hallei egyetemen (német nyelven)
DIE ÄRZTE-DYNASTIE DER KOREFF ist ebenfalls zweimal namentlich in der halleschen Doktoratsliste des 18. Jahrhunderts vertreten: Johann Salomon Koreff trägt sich am 7. Mai 1754, Lazarus Samuel Koreff am 22. April 1755 in die Matrikel ein. Während ersterer aber nach vierjährigem Studium im März 1758 den Titel erwirbt, erscheint letzterer erst im Jahre 1769 — also 14 Jahre nach der Immatrikulation — im Verzeichnis der Promoti (siehe Tabelle). Die Eintragung im Fakultätstagebuch „Specimen inaugurale exhibuit" 15 läßt vermuten, daß L. S. Koreff die Urkunde nach Vorlage einer Doktorarbeit in absentia erhielt. In seiner 1970 veröffentlichten „Rechts- und Sozialgeschichte der Juden in Halle 1686— 1730 e ' führt Guido Kisch außerdem den Namen von Joachim Koreff aus Prag auf, der am 30. November 1757 ein Konzessionsreskript erhält. Dieser Absolvent aus der prominenten Prager Familie ist aber nicht in den Inauguralverzeichnissen der Medizinischen Fakultät in Halle nachweisbar. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird mit David Ferdinand Koreff der bekannteste Arzt dieses Familiennamens sein Medizinstudium in Halle abschließen. 16 Der leztzte Iudasus Pragensis einer langen Reihe von halleschen Absolventen ist JOACHIM HIRSCH welcher am 9. Juli 1770 mit einer Arbeit über die schmerzstillende Wirkung der Opiate promoviert wird. Über das bei ihm praktizierte Verfahren findet sich der Vermerk des amtierenden Dekans Adam Nietzky (1714—1780): „Juramentum Doctorale Candidatus ritibus Iudaeorum convenienter in loco iudicii academici, me praesente Decano, praestitit". l7 Wenige Jahre später werden die Sonderbestimmungen für jüdische Doktoranden aufgehoben: 1783 fragt das Obercollegium medicum in Halle nach dem bis dahin üblichen Verfahrensgang an 18 und entscheidet dann im folgenden Jahr durch ein Reskript, das die Fakultät am 6. März 1784 erhält: „daß künftighin bey der Doctor Promotion jüdischer Candidaten mit Christlichen, so wie es auch in Göttingen und auf anderen Universitäten geschieht, in Ansehung der Formalitaeten, kein Unterschied mehr beobachtet werden soll, da in hiesigen Landen kein Doctor medicináé zur Praxi verstattet wird, der nicht vor der Behörde sich wegen seiner Praxi legitimiret und den Cursum gemacht hat. 4 ' 19 Joachim Hirsch geht als Arzt nach Warschau; von dort aus korrespondiert er im Frühjahr 1779 mit der halleschen Fakultät und bittet um Neuausstellung 15 siehe Anmerkung 13, S. 65. 18 Oppeln-Bronikowski, F. v. : David Ferdinand Koreff. Berlin und Leipzig 1928. 17 siehe Anmerkung 13, S. 80. 18 siehe Anmerkung 13, S. 212. 19 siehe Anmerkung 13, S. 212 (untere Seite).