Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
TYCHO DE BRAHE Die zweite Wendung im Leben von Jessenius verursachte die Ankunft Tycho de Brake's nach Wittenberg. Der grosse dänische Astronom ist nach seiner Verbannung aus Dänmark auf Einladung des Kaisers Rudolf II. mit seiner Familie und seinen Mitarbeitern, so wie auch mit seiner vollen astronomischen Ausrüstung nach Prag gezogen. In Dresden hat ihn aber ein Brief des Vizekanzlers Carraducius erreicht, in welchem er durch den Vizekanzler vom Kaiser gebeten wird seine Reise nach Prag in Dresden zu unterbrechen, da in Prag eine heftige Pest ausgebrochen war, der Kaiser hat mit seinem Hof die Stadt auch verlassen, er möge also seine Reise unterbrechen und in Dresden das Aufhören der Epidemie in Prag abzuwarten. Tycho de Brahe ist aber nicht in Dresden geblieben, sondern ging mit seiner Gefolge nach Wittenberg, wo er mehr bekannt war und wo er einstens ein Jahr an der Universität auch lernte. Auf Empfehlung der Akademie hat ihn und seine Familie Jessenius in sein geräumiges Haus, welches den Erben von Melanchton gehörte, als Gast freundlich zu sich genommen, obzwar er den berühmten Astronomen vorher nicht kannte. Tycho de Brahe und seine Familie genoss 9 Monate lang die Gastfreundschaft von Jessenius. Während dieser Zeit entwickelte sich zwischen ihm und dem Astronomen, der beinahe 20 Jahre älter war, eine aufrichtige, sich gegenseitig hochschätzende Freundschaft, welche dann entschiedene Folgen auf das weitere Los von Jessenius hatte. Als nämlich Tycho de Brahe nach Aufhören der Pest nach Prag weiterreiste und als Hofastronom sein Amt beim Kaiser übernahm und kurz auch einer der besten Vertrauensmänner des Herrschers wurde, überredete er in seinen Briefen Jessenius, Wittenberg zu verlassen und nach Prag zu übersiedeln, wo er ihm in kurzer Zeit die Ernennung zum Hofarzten des Kaisers in Aussicht gestellt hat, da er einen grossen Einfluss an den, mit der Astronomie sich leidenschaftlich befassenden Kaiser hat. Jessenius leistete dieser Überredung Folge, dankte von seiner Stelle als Professor in Wittenberg ab und ging nach Prag, wo ihn aber die bestürzende Nachricht empfing, dass Tycho de Brahe vor zwei Tagen vor seinem Ankunft unerwartet gestorben war. Der grosse Protektor lebte also nicht mehr und die Ernennung zum Hofarzten ist auch ausgeblieben. Jessenius wurde niemals zum Hofarzten des Kaisers Rudolf II. ernannt, obwohl ihn die älteren Enzyklopedien, Lexikonén bei uns ausser Weszprémi auch Demko als Hofarzten Rudolfs II. angeben. Er wurde nur später, im Jahre 1008 vom Rudolfs Nachfolger, Kaiser, damals nur noch König von Ungarn, Mathias II. zum Hofarzt ernannt und siedelte im selben Jahr von Prag nach Wien, dem damaligen Sitz des neuen Herrschers über, wo er bis 1615 blieb. DIE „ANATÓMIA PRAGENSIS" Ein sehr wichtiger Wendepunkt in der Tätigkeit von Jessenius ist die öffentliche Sezierung, die er in Prag auf Aufforderung der dortigen Universität an den Tagen 8-12. Juni 1600 auf dem Hofe des Kollegiums Recek gehalten hat.