Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)

aufzufinden, es ist aber höchstwahrscheinlich, dass die Schüler von Jessenius noch weitere Themen bearbeiteten, welche jedoch entweder nicht gedruckt wurden, oder aber haben sich — wenigstens in Ungarn — nicht erhalten. Wie wir es aus den zurückgebliebenen Traktaten ersehen, nahmen diese ihre Themen von den verschiedensten Gebietender Medizin und der Naturwissenschaften, sogar auch von jenen der Philosophie (Siehe z.B. den Traktat des Balthasar Gombos). Am Palmsonntag 1597 gab Jessenius eine Flugschrift über die damals in Sachsen heerenden Pest aus 50 . Diese Schrift wollte aber nur zur Beruhigung der Einwohner dienen, zur Bekämpfung der Epidemie enthielt sie keine medizi­nische Vorschriften, sie empfiel keine Heilungsmethoden und hat sie deshalb auch keinen wissentschaftlichen Wert. Über die Pest — aber schon viel ein­gehender und mehr in einer medizinischer Auffassung — verhandelte Jessenius noch zweimal und zwar im J. 1604 zur Zeit der damals in Prag wütender Epi­demie unter dem Titel „De cavenda Peste" und im 1614 in seiner ratgeberischer Schrift „Adversus Pestem Consilium". Da aber diese beiden Traktate nicht aus der Zeit seiner Tätigkeit in Wittenberg stammen, befassen wir uns hier nicht eingehender mit ihnen. Im Jahre 1597 war er Rektor der Akademie 51 . Anlässlich dieser Gelegenheit befasste er sich in seiner Rede, die er später unter dem Titel „De Legibus et Moribus Sermo" herausgab, mit den Gewohnheiten und Gesetzen der Witten­berger Akademie. Der Mensch lebt mit seinen Mitmenschen in einer Gesell­schaft und darum ist er verpflichtet die Gesetze dieser Gesellschaft zu beachten. Als Rektor fand er dies wahrscheinlich darum für notwendig zu betonen, denn die Moral ist in jener Zeit sehr herabgesunken, die Lumperei, die Schlägerei waren an Tagesordnung, die guten Sitten verletzte das auf Schritt und Tritt gehörte Fluchen, aber auch eine starke Trinksucht, die nicht nur bei der Jugend, aber auch unter den Professoren sehr verbreitet war. Diese Leichtsinnigkeit und dieses grobe Benehmen haben bereits Luther so deprimiert, dass der Reformator sich mit dem Gedanken befasste Wittenberg zu verlassen. In seiner Rede kri­tisiert aber Jessenius auch die Qualität der Getränke, vor allem jene des Bieres, welches seiner Ansicht nach — vom solchen schmutzigen Wasser gebraut wird, dass man es anstatt in die Fässer in die Kloaken giessen sollte. In einem Appel an seine Studenten vor Beginn der Vorlesungen schreibt er am 23. Januar 1601: „Verehrte Studenten, damit nicht auch ihr euch einst daran gewöhnen werdet, was ich bei diesen ehrlosen Menschen sehe, nehmt meinen Rat an : Hört die Vorlesungen der guten Lehrer und folgt ihnen, flieht vor Schwätzern und. duckmäuserischen Meistern; wendet euch von jeglichen Manuskripten und litera­rischem Schund ab. Haltet für suspekt, was von zweifelhaftem Wert ist; haltet euch an die reine Wahrheit. 50 Joh. Jessenii De Peste assertatio, Vitebergae, MDCI. (Széchényi Landesbiblio­thek RMK 908.) 51 Rectori pro tempore Academiae Vitebergensis Johan Jessenii a Jessen, Illustrissi­morum Saxoniae Ducum Medici et Professoris „De Moribus et Legibus ad Studio­sos in Solenni statutorum recitatione Sermo". Vitebergae, Typis Simonis Grone­bergii MDXCVII.

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