Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 60-61. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram -Piechocki, Werner: A Madai-orvosdinasztia Halléban (német nyelven)
in Besztercebánya beruht; eine zweite Mitteilung schließt sich wenig später an 20 , Polemiken gegen allzu kritische Zweifler folgen 21 . Die vertriebstechnischen Belange gestalteten sich durch den ständig zunehmenden Umfang des Verkaufs bald so kompliziert, daß man 1708 eine selbständige Medikamentenexpedition ins Leben rief, welche die gesamte Korrespondenz in den Händen hielt 22 . Als Christian Friedrich Richter 1711 stirbt, folgt ihm sein Bruder Christian Sigismund Richter (1072 oder 1673-1739) im Amt des Arzt-Pharmazeuten nach. Das Spektrum der Firmenangebote erweitert sich schnell um ein Pulvis bezoardicus, Pulvis antispasticus, Pulvis solaris, Pulvis vitális, Pulvis laxans, Pillulae polychresticae, Pillulae laxantes, Pillulae contra obstrictiones und vieles mehr. Der hallesche Chronist Johann Christoph v. Dreyhaupt (1699-1768) kann über das blühende Versandgeschäft und den resultierenden Wohlstand bald resümierend feststellen 23 . . . . zumahl nachdem das Waysenhaus einige arcana medicamenta, sonderlich die Essentiam dulcem, erhalten, welche arcana zwar nicht eigentlich zur Waysen-Apothecke gehören, sondern in einem absonderlichen Laboratorio von dem Medico des Waysenhauses selbst praepariret, jedoch von ihm in die Apothecke gegeben werden, und alles, was dafür einkömt, blos zum Nutzen des Waysenhauses und anderer Armen angewendet wird. Worzu anietzo bey starcken Debit dieser Artzneyen und Versendung derselben in auswärtige Länder, eine besondere Packstube angeordnet ist, in welcher selbige gewogen, in Gläser und Schächteigen gefüllet und versiegelt, auch gantze Reise-Apotheckgen davon gerichtet, und so wohl eintzeln als in Partheyen dispensiret und versendet werden, wie aus denen desfals edirten Nachrichten und D. Richters Unterricht mit mehrern zu ersehen ist." Die Erträge des florierenden Medikamentenhandels kommen ausschließlich den Anstalten zugute: weder Francke noch sein Sohn noch die Gebrüder Richter erheben außer den ihnen zustehenden Gehältern Ansprüche auf Gewinnbeteiligung. Christian Sigismund Richter wird der anstrengenden Laboratoriumsarbeit ohnehin müde: der zum Anhalt-Köthenschen Hofrat und Leibarzt ernannte und oft in dem kleinen Landstädtchen Güsten verweilende Firmen-Mitbegründer beteiligt seinen ebenfalls Medizin studierenden Neffen August Christian Friedrich Richter (1710-1768) — den Sohn des 1711 verstorbenen Bruders — mehr und mehr an der Geschäftsführung, nachdem sein Schwiegersohn Dr. Heinrich Becker (1700-1729) jung verstorben war 24 . David Samuel Madai, der aufgrund seiner pharmazeutischen Vorkenntnisse schnell die Aufmerksamkeit von Christian Sigismund Richter findet, wird von 20 Richter, Chr. F. : Ausführlicher Bericht von der Essentia dulci etc.; Halle 1700 21 Richter, Chr. F. : Die höchst-nöthige Erkenntniß des Menschen etc.; Halle 1710 22 Welsch, H. : Die Franckeschen Stiftungen als wirtschaftliches Großunternehmen. Dissert. Halle 1956 (Manuskript) 23 Dreyhaupt, J. Chr. v.: Beschreibung des Saal-Creyses Bd. 2; Halle 1755, S. 158 24 Kaiser, W.-H. Krosch : Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät der Universität Halle im IX. Jahrhundert (XIII-XV). Wiss. Z. Univ. H?lle XV, 193-346 (1966)