Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 60-61. (Budapest, 1971)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Kaiser, Wolfram—Piechocki, Werner: Az eperjesi Raymann-orvoscsalád és hallei vonatkozásai (német nyelven) 2O7

aristotelischen Philosophie. Ladiver lehrt 1063-1686 in Eperjes und bezieht schon 1667 scharf Stellung gegen Bayer und Caban in „De atomis contra Caba­num".*** Bayer muß die Schule verlassen und tritt, ständigen Verfolgungen ausgesetzt, ein unstetes Wanderleben an; sein früher Tod beendet eine an­fänglich so hoffnungsvolle Karriere. 1684 tritt Johann Rezik (gest. 1711) als Lehrer in die Anstalt ein; drei Jahre später wird er hier Zeuge des Eperjeser Blutgerichts, als auf einem am Markt­platz errichteten Schafott gemäß Befehl des kaiserlichen Generals Anton Caraffa dreißig protestantische Bürger hingerichtet werden. Rezik gelingt die Flucht nach Thorn, das Kollegium gerät in die Hände der Jesuiten. Mehr als zehn Jahre bleibt er im Exil, dann kann er in die Heimat zurückkehren, denn inzwischen ist der Rákóczi-Aufstand ausgebrochen, der in Eperjes schnell einen zentralen Stützpunkt findet. Hier entsteht nun in Reziks letzten Wirkungs­jahren seine „Gymnasologia" , welche sich bald weiter Verbreitung erfreut. Von Halle aus war dieser Entwicklung große Aufmerksamkeit geschenkt wor­den. Schon 1702 hätte Buddäus die von Bayer und Caban eingeschlagenen Wege gewürdigt; August Hermann Francke (1663-1727), der in der Saalestadt in­zwischen seine bald weithin berühmte Schulstadt „auf dem Waisenhause" etablierte, mißt der Aufstandsbewegung von Rákóczi enorme Bedeutung für die Entwicklung eines pietistisch ausgerichteten Geheimprotestantismus bei, den er mit Hilfe der Nationalkirchen zu entfachen hofft. Seinen Adlatus Adelung schickt er als Emissär nach Eperjes, den gerade in Halle weilenden und später berühmt gewordenen Matthias Bél (1684-1749) plant er bereits als Rektor für diese Stadt ein. Dabei bestärkt ihn u. a. ein Schreiben Adelungs vom 8. Novem­ber 1707, worin dieser über Bél mitteilt „daß man ihn nun gern möchte ... auf einem guten Posten in seinem Vaterland befördert wießen" 7 . Der Niedergang der Aufstandsbewegung hat diese Pläne — zumindest für Eperjes — zerschlagen. In diese für das damalige Nordungarn äußerst bewegte Zeit fällt das Wirken der in Eperjes ansässigen Arztfamilie Raymann, deren mannigfaltige Beziehun­gen zu Halle Gegenstand dieser Abhandlung sind. Die meisten biographischen Daten 8-10 sind zudem so unterschiedlich und widersprüchlich, daß eine Neu­betrachtung über diese berühmte ungarländische Arztfamilie auch aus diesem Grunde dringend angebracht erscheinen muß. T Winter, E. : siehe 2, Briefanhang 8 Gurlt, E.-Hirsch, A. : Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker Bd. 4 S. 681. Wien und Leipzig 1886 9 Poggendorf, J. G. : Biographisch-Literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Bd. 2 Sp. 577. Leipzig 1862 10 Wurzbach, C. v. : Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich XXV. p. 73. Wien 1873 *** Die Alte Ungarische Bibliographie (Régi Magyar Könyvtár) von K. Szabó beinhaltet dieses Werk nicht. — Red. 14 Orvostörténeti Közlemények 60—61.

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