Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Fundárek, Radoslav: Gyógyszerészképzés a nagyszombati egyetem orvosi karán (német nyelven)

APOTHEKERAUSBILDUNG AUF DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT ZU NAGYSZOMBAT* von RADOSLAV FUNDÁREK I n 1769 wurde auf der Universität zu Nagyszombat die medizinische Fakultät gegründet. Diese Begebenheit ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Pharmazie unserer Heimat, sondern gleichzeitig von ganz Europa. Die Tragweite dessen kann vielleicht nur mit der Gründung der chemi­schen und metallurgischen Fakultät der Bergakademie zu Selmecbánya im Jahre 1763 verglichen werden. Die Apothekerausbildung erfolgte — bis zum Erscheinen der die allgemeine Lage des Gesundheitswesens regelnden Verordnung: „Generale normativum in re sanitatis" vom 2. Januar 1770 — im Rahmen des Zunftwesens. Dies war nicht nur in Ungarn der Fall, sondern auch in den benachbarten Ländern. Der Apothekerlehrling hatte nach einer paarjährigen Praxis in einer Apotheke eine Prüfung vor einer aus Ärzten, Apothekern und den Mitgliedern des Stadtrates bestehenden Kommission abzulegen. Falls er die Prüfung bestand, folgte die Approbation und die Vereidigung. Ich möchte erwähnen, dass die Apotheker in Ungarn sich nicht in einer Zunft vereinigten, wie jene der west­europäischen Länder, 1 was vor allem der niedrigen Zahl der in den einzelnen Städten wirkenden Apothekern zuzuschreiben ist. 2 Nur wenig Beispiele finden wir dafür, dass die Apotheker im Mittelalter Universitätsstudien getrieben hätten. Auf der in 1220 gegründeten École de Medicine zu Montpellier wurden im 16. Jahrhundert für die Apotheker beson­dere Vorlesungen gehalten. Im Jahre 1597 wurden auf dieser Universität die Fakultäten für Chirurgie und Pharmazie gegründet. Die Mediziner und Pharma­* Text einer Vorlesung gehalten an der Konferenz in Szomolány (Smolenice) die am 9 — 10. Oktober 1969 anlässslich der 200-Jahrfeier der medizinischen Fakultät zu Tyrnau vom Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet wurde. (Diese Fakultät wurde samt der ganzen Universität im J. 1777 nach Buda verlegt.) 1 Sappert, K. : Der Apotheker als Zunfthandwerk. — Dtsch. Apoth. Ztg., Zur Geschichte der Pharmazie, 7, 1 — 3 (1955). 2 Als Ergebnis unsere Nachforschungen in den Archiven slowakischer. Städte haben wir festgestellt, dass die Apotheker keine Zunft gebildet hatten. Ähnlich war die Lage in den Nachbarländern.

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