Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 51-53. (Budapest, 1969)

TANULMÁNYOK - Schultheisz Emil: A hazai orvosképzés története a nagyszombati orvosi kar felállításáig

behandelten, erhielten ihre ärztliche Ausbildung vorwiegend unter der Leitung des Magister hospitalaris im Orden. In Ungarn waren im 13 —löten Jh. besonders die Hospitäler der Benediktiner und Cisterzienser Stätten des praktischen Medizin­unterrichts. Im Spätmittelalter übten auch Kleriker, die keine Ordenbrüder waren, ärztliche Tätigkeit aus. Diese absolvierten meistens auch das Studium der Medi­zin — nebst der Theologie — an einer der anerkannten Universitäten, waren nicht selten Hof- oder Leibärzte der Könige und bekleideten zugleich eine hohe Stellung in der kirchlichen Hierarchie. Der Bischof von Veszprém Ladislaus (Anfang des 14ten Jh.), war zugleich königlicher Leibarzt. Siegmund Albich (1360—1427) Erzbischof zu Prag, später Probst in Vysehrad, dann in Óbuda (Altofen), einer der berühmtesten Ärzte seiner Zeit, war Hofarzt in Óbuda, Leibarzt des ungarischen Königs und deutsch-römischen Kaisers Siegmund, Verfasser zahlreicher medizi­nischen Werke. Da die ärztliche Tätigkeit der Kleriker das Leben der Kirche nachteilig beein­flusste, untersagt zuerst das Konzil von Clermont 1130, ein Jahr später jenes von Rheims den Mönchen die Ausübung ärztlicher Tätigkeit. Die Medizin ging damit noch nicht in die Hände von Laien über, sondern fiel nun — wie darauf eben hinge ­wiesen wurde — in die Hände des sog. Weltklerus über. In Ungarn dauert aller­dings die Periode der monastischen Medizin länger. Papst Gregor IX. bestellt noch im Jahre 1234 zwei, in der Medizin gewandten Ordensmitglieder der Cisterzienser zur Führung des in Bács gegründeten Klosterhospitalis. Aber auch dem Welt­klerus wurde in Ungarn durch das Konzil von Buda (Ofen) 1279 nur die chirurgi­sche Praxis untersagt: „...clericus nec illam patrem chirurgiae exerceat, quae ad ustionem vel ad incisionem indicat ...". Gut ausgebildete Ärzte aus dem geist­lichen Stande mit abgeschlossenem Medizinstudium sind in Ungarn noch im 15ten Jh. keine Seltenheit. Über die mittelalterlichen Hochschulen bzw. Universitäten in Ungarn ist folgen­des zu berichten. Die erste Schule, welche als Studium generale zu bezeichnen ist, war die Dom­schule zu Veszprém. Sie wurde von König Béla III. (1173—1196) zur Universität erweitert. Wie ein Dokument König Ladislaus' IV. besagt, war diese Universität „prout Parisiis in Francia", also gleich, wie die zu Paris eingerichtet. Die Universi­tät in Veszprém war Ende des 13ten Jh. „durch die Gelehrsamkeit ihrer Professoren und die grosse Anzahl ihrer Hörer" in ganz Ungarn berühmt. Das Bestehen einer Medizinischen Fakultät dieser Hochschule ist dagegen nicht zu beweisen. Die Universität scheint sich nicht lange erhalten zu haben, sie dürfte spätestens in den ersten Jahren des 14ten Jh. den dem Tode des letzten Königs aus dem Hause Árpád's Endre III. (gest. 1301) gefolgten Stürmen erlegen sein. Um die durch den Untergang der Hochschule zu Veszprém entstandene Lücke auszufüllen, liess König Ludwig der Grosse (1342 — 1382) eine Universität zu Pécs (Fünfkirchen) errichten. Wie aus der vom 1. September 1367 aus Avignon datierten Bulle des Papstes Urban V. ersichtlich ist, erteilt der Papst auf König Ludwigs Ersuchen der neuen Universität dieselben Rechte, wie der zwei Jahre früher zu Wien gegründeten. Laut der Bestätigungsbulle können sich an der Universität von Pécs alle Fakultäten — mit Ausnahme der Theologischen — betätigen. Als Muster diente die Universität von Bologna, wie denn auch der erste Professor, der berühmte Decretalist Galvano di Bologna von dort stammte. Obwohl in Pécs, gemäss der Gründungsurkunde, Möglichkeit zur Erstellung einer Medizinischen Fakultät ge­wesen währe, ist über die Tätigkeit einer solchen nichts bekannt. Da für die mate­riellen Grundlagen König Ludwig nicht gesorgt hatte, das Bistum und der Dom­kapitel aber in den Bürgerkriegen in Südungarn finanziell stark in Anspruch genom-

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