Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 50. (Budapest, 1969)

TANULMÁNYOK - Karl-Heinz Karbe: Johann Christian Gottlieb Ackermann és a munkaegészségügy kezdetei Németországban (Német nyelvű közl.)

JOHANN CHRISTIAN GOTTLIEB ACKERMANN UND DIE ANFÄNGE DER ALLGEMEINEN ARBEITSMEDIZIN IN DEUTSCHLAND* Von KARL-HEINZ KARBE (Leipzig) r\ie Medizin des 17, Jahrhunderts ist vor allem gekennzeichnet durch den Beginn des physiologischen Denkens und das Aufkommen der Iatro­physik und Iatrochemie. Unter dem Einfluß dieser Entwicklung stand auch Ber­nardino Ramazzini (1633-1714). Mit seinem im Jahre 1700 in Modena veröf­fentlichten Werk „De morbis artificum diatriba" sollte er nicht nur zum Be­gründer der Arbeitsmedizin als einer neuen medizinischen Wissenschaft wer­den. Damit schuf er zugleich auch das bis weit in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgebende internationale Standardwerk jenes Fachgebietes. An diesem großartigen Erfolg haben jedoch die Ärzte Antoine François Fourcroy (1755-1809) [1], Johann Christian Gottlieb Ackermann (1756-1801) [2], Phili­bert Pâtissier (1791-1863) [3] und Julius Heinrich Gottlieb Schlegel (1772-1839) [4] durch ihre in den Jahren 1777, 1780/83,1822 und 1823 erfolgten franzö­sichenund deutschen Übersetzungen bzw. Neubearbeitungen jenes Werkes kei­nen geringen Anteil. I. Der Einfluß des Lebenswerkes von Ramazzini auf die Entwicklung der Ar­beitsmedizin in Deutschland ist neben den deutschen Übersetzungen in den Jahren 1705 und 1718 vor allem durch die in der ersten Hälfte des 18. Jahr­hunderts entstandenen und z. T. recht beachtenswerten arbeitsmedizinischen Schriften unverkennbar. Aber, ebenso wie im 16. und 17. Jahrhundert, als sich bereits vor Ramazzini in Deutschland Paracelsus (1493-1541) [5], Georg Agricola (1494-1555) [6], Martin Pansa (geb. 1580) [7], Samuel Stockhausen (?) [8], Athanasius Kircher (1602-1680) [9] u. a. durch ihre Arbeiten über die Berufskrankheiten, insbedondere der Berg- und Hüttenarbeiter verdient gemacht hatten, sind es auch im 18. Jahrhundert zunächst nur spezielle Beiträge über die Berufskrankheiten einzelner bzw. Berufsgruppen, überwiegen nach wie vor diejenigen über die Berg- und Hüttenarbeiter [10]. Erst Ackermann kommt das Verdienst zu, in den Jahren 1780 und 1783 durch seine Bearbeitung des allein schon hinsichtlich der Fortschritte in Naturwissen­schaft und Technik überholungsbedürftigen Werkes von Ramazzini die * Erweitert, am 23. 10. 1968 in Institut für Arbeitshygiene (OMI) gehaltener Vortrag.

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