Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Antall József: A család és az iskola szerepe Semmelweis személyiségének kialakulásában (Német nyelven)

Endlich sei es hier angeführt, was der Professor des grossen Entdeckers über die Entdeckung und die Erfindung niederschrieb. „Laut erwähnten sind die Voraussetzungen der wissenschaftlichen Erfahrung die Beobachtung und das Denken. Zur Beobachtung sind gesunde Sinne und Hütung vor der Täuschung erforderlich. Zum Denken sind aber nötig : starke Aufmerksamkeit, unbefangener Verstand, der vom jeglichen Vorurteil frei sei, endlich die Überwachung auch der geringsten Phäno­mene, denn manchmal boten geringfügige Sachen eine Gelegenheit zur bedeutenden Entdeckungen und Erfindungen." [63]. Um nachzuweisen, dass dies alles nicht nur Behauptungen eines später ver­fassten Buches von Palotay-Purgstaller sind, sondern dass er sich im selben Werk auch über seine Professorentätigkeit äussert, sei es uns erlaubt im Zu­sammenhang mit dem Vorwurf der schlechten Beschulung Semmelweis' zu zitieren, was sein Gymnasiallehrer von einem Professor fordert: „Und zwar ist es vor allem wünschenswert : eine reiche Erkenntnis und deren leichter Vortrag, ein guter Geschmack, ein richtiges Urteilen, ein vornehmer Eifer, die Liebe zur Sittlich­keit, Religion und zum Menschengeschlecht. — Was den Unterricht betrifft : so soll dieser ein verständlicher, gründlicher und systematischer sein. Ist sein Vortrag dunkel, verfehlt er sein Ziel. Der verständliche Lehrer gebraucht bestimmte Wörter, er erklärt die abstrakten Gegenstände durch Beispiele und Metapher aus dem all­täglichen Leben, die Fachausdrücke der Wissenschaft sagt er nicht auf, wie ein Papagei, sondern deutet und erörtert er sie von allen Seiten her. Es ist unleugbar, dass er ohne gründlichen Unterricht seine Schüler zu einer dauerhaften Über­zeugung nicht bringen kann. Endlich, ist seine Lehre nicht systematisch, sondern ver­worren, führt er seine Schüler zum unklaren Denken an." [64]. Was ist jedoch vom Schüler zu fordern? „Er muss nicht die Worte des Lehrers beschwören, sondern soll die mitgeteilten Gegenstände untersuchen, und er denke darüber nach : somit wird er nicht sein Gedächtnis pflegen, sondern sein Verstand erwecken, was eben ein Hauptziel des Unterrichts ist. Das wissenschaftliche Studium wird von folgenden Regeln beherrscht : nämlich vom richtigen Verständnis der Ein­zelheiten, vom Begreifen des Ganzen, von der Forschung der Ursachen und von der Auslegung der Ergebnisse." [65]. Mit diesen Absätzen des später erschienenen Buches von Palotay-Purgstaller wollen wir beweisen, dass die Denkweise Semmelweis' von Professoren geformt worden war, die solche Werke hervorgaberacht hatten. Dazu möchten wir noch beifügen, dass ein jeder Professor das Gedankengut seines in Vorbereitung be­findlichen Werkes in das Bewusstsein seiner Schüler hereinträufeln zu pflegt. Im unseren Falle war es eine ausserordentlich bewusste Lehrpersönlichkeit, die seiner Zeit weit vorauseilend eben die Erziehung zu einer systematischen Denkart für seine Hauptaufgabe erachtete. Das heisst aber, dass unsere verurteilenden Feststellungen hinsichtlich des zeitgenössischen Unterrichtswesens sind nicht einfach auf die Beschulung Semmelweis' auszuweitern, sondern im Gegenteil, wir sollen ihre Verdienste in der Grundlegung des von Erna Lesky so richtig skizzierten methodischen Denkens erblicken. Zusammenfassend die oben angeführten Angaben und Gedankengänge unser Ziel war es, die Familie und Jugendzeit, die Umgebung von Semmelweis und 8 Orvostörténeti Közi.

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