Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Antall József: A család és az iskola szerepe Semmelweis személyiségének kialakulásában (Német nyelven)

Kein Augenblick wollen wir leugnen, dass die Methodik der Wiener Schule, ihre Diagnostik, welche sich auf der Methode der Elimination gründete, oder eine auf solide Beweise basierende Untersuchung von wissenschaftlichen Be­hauptungen, auf Semmelweis eine sehr grosse Wirkung hatten. Diese kam aber nicht als Gegengewicht zu einer schlechten Beschulung in Buda zustande, son­dern nach einer, in den gegebenen Zeitverhältnissen besten ungarischen Be­schulung, die den jungen Semmelweis zum Denken anleitete, und in welcher hervorragende Lehrkräfte an seiner Bildung tätig waren. Ohne die philosophischen Fragen von allgemeiner Bedeutung, die Regel der Logik mit der ärztlichen Denkweise verwechseln zu wollen, erscheint uns für angebracht, hier einige Zeilen vom Lehrbuch Palotay-Purgstallers, eines der wertesten Professoren von Semmelweis wiederzugeben. Palotay-Purgstaller verarbeitet im seinen grundlegenden Werk, „Die Ele­mente der Philosophie" die ganze bis in seine Zeit hin reichende Fachliteratur. Bescheiden „bekennt der Autor, dass er mit keinem neuen System auftreten will, wenn auch in seiner Arbeit etwas Eigentümlichkeit nicht fehlt." [56]. Er ist Anhänger eines Idealrealismus, der „den Forderungen sowohl des Verstandes, wie auch jenen der Erfahrung entspricht" [57]. Aus der Reihe der heimischen Pfleger der Logik, der Lehre vom Denken hebt er besonders „János Apáczai Csere, der als erster in unserer Volkssprache eine Logik schrieb" hervor. „Aus der Reihe der neueren die Namen von György Fejér, Ertsei, Köteles, Imre, Mózes Székely" [58]. Der Verfasser fasst vorzüglicherweise die Methodik des logischen Denkens, die Weise des unbedingten und bedingten Syllogismus zusammen. Uns interes­siert aber in erster Linie, was er über den disjunktiven Syllogismus schreibt, dessen Hauptregel die folgende ist: „ist einer der gegensätzlichen Begriffe richtig, so sind die übrigen unrichtig, und falls die übrigen unrichtig sind, muss der eine richtig sein. Dies beruht am Grundsatz der Elimination." [59]. Dann setzt er so fort: „Hinsichtlich der beweisenden Ursache ist" die Beweisführung „entweder geradlinig, oder aber seitenlinig, kollateral. Geradlinig ist die Beweisführung, wenn wir unseres Prädikat aus der Richtigkeit der beweisenden Ursache folgern ... Seitenlinig, oder absurd — deductio ad absurdum — ist die Beweisführung, wenn wir unseren Satz aus der Unrichtigkeit der gegensätzlichen Behauptung folgern ..." [60]. Ebenfalls interessant ist es anzuführen, was er über die Erkenntnisse unserer Erfahrung schrieb: „Die Kenntnis der Erfahrung wird von der Beobachtung und vom Denken gemeinsam begründet : ohne Beobachtung möchte die Kenntnis den Inhalt, ohne Denken die wissenschaftliche Gestalt vermissen. Die Erfahrungstat­sachen können sich nämlich weder erklären, noch systematisieren : dazu ist der Ver­stand vonnöten, der aus Einzelangaben Begriffe und allgemeine Regel ergründet." [61]. Dann fährt er fort: „Damit die Erfahrung eine wissenschaftliche sei, soll man von Proben und Versuchen Gebrauch machen ... Die Probe ist eine Beobachtung, zu welcher man die Besinnung hinfügt um die Ursachen, Gesetzmässigkeiten und Verhältnisse der Phänomene erkennen zu vermögen ... Der Versuch ist eine Weise der wissenschaftlichen Erfahrung, wobei wir die Phänomene selbst hervorrufen um ihre Natur desto besser untersuchen zu können." [62].

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