Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 45. (Budapest, 1968)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Arnold Huttmann: A röntgensugarak felfedezése, és annak dél-erdélyi sajtóvisszhangja (Német nyelvű közl.)
DIE ENTDECKUNG DER RÖNTGENSTRAHLEN UND IHR ECHO IN DER PRESSE SÜDSIEBENBÜRGENS von ARNOLD HUTTMANN (Kronstadt —Brasov, Soz. Rep. Rumänien) E s ist bereits mehrfach darauf hingewiesen worden, dass selten eine Entdeckung so rasch die Anerkennung der Fachwelt und des breiten Publikums erringen konnte, wie diejenige der Röntgenstrahlen. Bisnun fehlt jedoch eine Untersuchung darüber, welches Echo Röntgens grosse Neuerung auf dem Gebiete der Diagnostik und Therapie in den ersten Monaten nach ihrer Bekanntgabe in der Tagespresse gefunden hat. Eine Durchsicht der zeitgenössischen Tageszeitungen ist dazu geeignet, interessante Streiflichter auf die Bildung der öffentlichen Meinung zu werfen und sich zu Bewusstsein bringen, wie die Mitglieder der einzelnen medizinischen Fakultäten und die Institutsleiter, die wichtigsten Aerztegesellschaften, die praktischen Aerzte, sowie die Studenten und endlich das grosse Publikum auf die epochale Entdeckung reagierten. Wie bekannt, machte Wilhelm Conrad Röntgen die Entdeckung der von ihm so genannten X-Strahlen am 8. November 1895. Seine klassisch gewordene Arbeit „Über eine neue Art von Strahlen" erschien in der letzten Nummer des Jahres 1895 der „Sitzungsberichte der Würzburger Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft". Röntgen, damals Direktor des Physikalischen Instituts in Würzburg, teilte am 1. Januar 1896 brieflich einigen in Wien, Berlin, Hamburg und Manchester befindlichen Freunden und Kollegen seine Entdeckung mit und legte diesen Mitteilungen seine ersten Aufnahmen bei [1]. Am 4. Januar 1896 demonstrierte Professor Franz Exner, Direktor des II. Physikalisch-Chemischen Universitätsinstitutes der Wiener Universität, ein gewesener Studienkollege des Entdeckers, seinen Assistenten die von Röntgen erhaltenen Aufnahmen. Anwesend war auch Ernst Lecher, Professor der Physik an der deutschen Universität in Prag, der noch am gleichen Abend seinem Vater, Redakteur der Wiener „Presse" die von ihm gesehenen und gehörten Neuigkeiten mitteilte. Auf diese Weise erschien Sonntag den 5. Januar 1896 auf der ersten Seite der „Presse", unter dem Titel „Eine sensationelle Entdeckung", die erste Reportage über Röntgens Tat. Durch diese Indiskretion erhielt die Welt 18 Tage bevor Röntgen an 23. Januar 1896 seine Entdeckung der Würzburger Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft vortrug, Kenntnis von derselben [1]. Bereits drei Tage nach seinem Abdruck in Wien, erschien der Artikel aus der „Presse" am 8. Januar 1896 in der in Hermannstadt redigierten Zeitung „Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt", und zwar unter gleichem Titel bei un-