Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)

Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)

„Opere et veritate. Mit Tat und Wirklichkeit/' Das ist sein Wahlspruch auf jedem gedruckten Werk, der ihn durchdringt und der auch vom jeden Buchstabe seines in Handschrift gebliebe­nen Werkes ausstrahlt. Im goldenen Untergang des Enyeder Herbstes, nach fast ein Vierteljahrhundert denkt er mit einer leisen Nostalgie auf die verschwundene Jugend zurück, an die Schönheit der zum Andenken verfeinten reichen Erlebnisse aus der Stadt an der Elbe. So schreibt er seinem Schüler, dem auf ausländischen Studienwege befindlichen Sohne des Kanzlers, Pál Teleki: „Bis Sie Dresden mit ihren vielen Raritäten nicht gesehen hätten, reisen Sie vom jenen Lande nicht weg, letztere muss man aber sehr gut betrachten, auch ihre Kata­logen bringe Euer Gnaden mit, die in 4° gedruckt sind", anderorts im selben Briefe: „Seien Sie curiosus, schreiben Sie alles im Diari­um auf, was und wo Sie sehen und hören." Jetzt als wir seine verschollenen Fusstapfen in der altehrwürdigen Stadt aus einer Perspektive von drei Jahrhunderten suchen, versperrt uns den Horizont eine kalte Steinsäule. Auch da, wie auch an vielen anderen Orten, verwandelte eine einzige Nacht des tabenden Karnevals von menschlichem Wahnsinn und verkommenen Bosheit die Träume der Menscheit verkörperten, zum Trümmerhaufen, zum Tode. Der Ruf der am Leben verbliebenen erschallen, in der Verzückung der Verzweiflung und der Todesangst klagt uns alle an : „Wieviele starben? Wer kennt die Zahl? An Deinen Wunden sieht man die Qual Der Namenlosen Die Hier verbrannt Im Höllenfeuer Aus Menschenhand." Das Rauch- und Flammenmeer der fürchterlichen Verwüstungs­nacht signalisierte jedoch auch das Annahen der Morgendämmerung einer neuen Welt. Über die Gräber sieht man heute schon im klar schimmernden Lichte die Umrisse der neuen, im Aufbau befind­lichen Stadt. Die liebende Fürsorge lebensmutiger, schaffensgieri­ger Menschen baut aus den alten Ruinen wieder jene Bauwunder auf, die die Schönheiten des ewig Menschlichen verkünden, und

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