Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)

Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)

Zur Zeit des Besuchs Páriz' ist säschsischer Kurfürst Johan Georg IL Sein individuelles Format unterscheidet sich kaum vom jenen seiner Vorgänger. Auch er presst die Kosten der glänzenden Fest­lichkeiten, seines Luxus' und seiner Prunksucht vom Blute seiner Untertanen heraus. Für die Baukunst hat er aber einen besonderen Sinn. Er beruft aus Italien ins Heimatland Wolf Casper von Klen­gel, einen Sohn der Stadt zurück, der die im Bau befindliche Riesen­paläste des italienischen Barocks, die küntlerischen Brunnen Roms, die Zierelemente der Teiche und Gärten studiert. Er ernennt ihn zum Baumeister, und sie pflanzen zu zweit die ersten Keime der Barockkunst in der Residenzstadt an der Elbe an. Die Schatzkammer ist in voller Blütezeit, ihr Stand ist jedoch am Masstabe reiner Kunst gemessen teils wertlos. Die künstlerische Bilder-, Skulpturen-, Waffen- und wissenschaftliche Sammlungen scheinen von der unaufhaltsamen gesellchaftlichen Entwicklung, von den Ansprüchen der immer stärker und gebildeter werdenden Bürger gefordert, und als fürstliche Representation erst am Ende des Jahrhunderts auf, und da wird am Rande der Gründungsur­kunden die charakteristiche Signatur August's des Starken immer häufiger: „Fiat, approbat Augustus Rex." Páriz beschreibt ausführlich sieben Säle der Raritäten — „In prinoipali Technophylacia VII camerae, splendidissimis raritatibus instructae". In dieser spiegelt sich nebst seinem aufgeschlossenen, die rezensierten Gegenstände bewundernden Blicke sein gelassenes, nüchternes Urteil. Die Beschreibung wird durch sein, das Material durchstrahlendes und es durchwärmendes Selbstbildnis besonders anziehend und interessant gestaltet. Im ersten Saale sieht er erstaunliche, teuere chirurgische Mittel. Vom ärztlichen Diplom noch weit entfernt widmet er blos einen einzigen Satz dem Kennzeichnen der chirurgischen Hilfsmittel, während er unzählige, ihn interessierende Raritäten ausführlich bekannt gibt: „In prima camera instrumenta chirurgica multiplicia et multi pretii." Im zweiten Saale bezaubert ihn der Anblick der vielen venezia­nischen Glasbecher und Gläser, Gold- und Silberkannen. Die schon in der Römerzeit beliebte Gefässform, das langhälsige und schmale, spitzenförmige Glas ist auch in dieser Epoche ein allgemein beliebter

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