Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)
Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)
Von seinen Universitätsjahren, die er in dieser Stadt der reichen Bürger, des gedruckten Buches, der „schwarzen Kunst" und der Landesgedrängen vebrachte, wissen wir nicht viel. Er bemerkt sich nur den Namen eines einzigen Professors, den des Paul Amman, der die Botanik dozierte. Er richtet die Dedikation seiner Doktorenarbeit unter anderen auch an ihn und bleibt mit ihm lebenslang im Briefwechsel. Er erwähnt noch, dass er in das ärztliche Privatkollegium von Moebius Aufnahme fand. Dieses Jahrhundert ist in der Medizin der Zeitalter der „Anatomie des Prof. Nikolaus Pietersz Tulp" von Rembrandt. Im Mittelpunkt der Komposition, somit auch der Medizinwissenschaft ist nicht mehr ein Heiliger, nicht der Herrscher, auch der vortragende Professor nicht, sondern der aufregende Zauber des gemäss den strengen Gesetzen der Wissenschaft sezierten meschlichen Körpers, des corpus humánum. Von diesem flutet das Licht, von diesem sind die kundfreudigen Gesichter erhellt, die die Proportionalität, die Harmonie, die strukturelle Vollkommenheit des menschlichen Organismus bewundern und den Spuren des Lebens, der Bewegung auch in der Unbewegtheit, in der Leichenstarre nachforschen. Sie sind zwar nur noch auf das angewiesen, was sie mit freiem Auge sehen, doch fleissige Hände haben schon eine spielerische microscopia ludicria und eine bescheidene, aber kompromisslose microscopia seria aus Linsen erzeugt. Alles, was sich von der Anatomie entfernt, wird ständig weicher, verwischter, damit es endlich im grauen Gleichmut der Unwissenheit und der Namenlosigkeit untergehe. Voran, im Winkel des Bildes ist noch als Fessel des Fortschrittes ein die freie Forschung und Beobachtung hemmender offener Foliant vorhanden, dem aber kaum mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die reine Sehnsucht des Erkennens formt die gut gelungenen Portraits zur lebendigen, bewegten Einheit. Die Hochschule ist in diesem Zeitalter ausschliesslich eine Quelle des Studiums, Forschungsarbeit findet dort noch nicht statt. Die grossen Errungenschaften des Jahrhunderts sind jene des praktischen Arztes, der seine Hand am Pulsschlag des Lebens hält auf das Gebot der gesellschaftlichen Notwendigkeit hört und nicht selten auch schon die Antwort auf die brennendsten Fragen findet.