Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)

Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)

Das ist das Jahr de Todes von Sylvius de la Boé. Er ist einer der wenigen, der das klinische Bild mit Sektionsbefunden zu kontrol­lieren anstrebt und das Wesen der „Lungenschwindsucht" schon im Tuberculum erblickt. In seinem Tagebuch finden wir von alldem vorderhand noch nichts. Die Erinnerungen der Bauernkriege und des dreissigjährigen Krieges, die Bewegtheit der ersten Messestadt der Welt, der Handel, das Leben in den Renaissance-Palästen des vom Schatz der sächsischen und thüringischen Gruben bereicherten Bürger­tums und die riesigen Kirchenbauten der Spätgotik vermögen ihn Zu keinem Wort inspirieren. Er horcht zunächst und wartet ab. Lernt die Sprache und passt sich der fremden Welt an. Falls er sehr selten doch das Wort ergreift, werden in seiner Stimme nur Andenken an die Heimat wach: „13. Junii. Herr György Szigeti war bei mir in Lipsia" — schreibt er. Mit einigen seiner Kommilitonen, unter ihnen in erster Linie mit einem preussischen Jungen namens Andersohn schliesst er Freundschaft. Dieser ist ihm in einer Person Freund, Dolmetscher und Reisegefährte. Am 27. Juni sind sie wieder auf Reisen, sie wollen nach Merseburg. Unterwegs besichtigen sie das Schlacht­feld von Lützen, wo der Schwedenkönig Gustav Adolf am 10. November 1632 im dreissigjährigen Kriege gefallen ist. „.. .unter­wegs sah ich am Feld der Stadt Linczen den Ort, wo Gustavus Adolfus rex Sveciae gefallen ist, dort ist das Monumentum." Die grausame Verwüstung des langen Krieges ist noch brennender Schmerz und blutende Wunde. Páriz hält sich dort genau vierzig Jahren nach der Schlacht auf, und die unbestatteten Rester der Toten blinken noch immer weiss am Schlachtfelde. „.. .die vielen, ausgedorrten Knochen liegen noch immer am Felde zerstreut" — berichtet er. Der Ort, wo man das Leichnam des Königs auffand, wurde mit einem riesigen Granitblock bezeichnet. „Das Monu­ment" bewahrt bis auf heute das Andenken eines Mannes von hocher Kultur, reinem Charakter, den auch seine Gegner hoch­schätzten. Auch der berüchtigte Caraffa schrieb von ihm: „Gustavus rex, cui parem Suecia nullum, Europa paucos dedit." Dann setzt er das Tagebuch folgendermassen fort: „Weiter beim 3 Orvostörténeti. Könyvtár közi. 33

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