Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 19. (Budapest, 1960)

Kárpáti Endre: A magyarországi alkoholellenes küzdelem története

den Alkoholverbrauch verursachten Verminderung der Sehkraft. Während des Kongresses für Demographie und allgemeine Gesundheitspflege in 1894 in Budapest gibt es schon zahlreiche Aerzte, die auf Grund eigener Forschungen und Beobachtungen auf die gesundheitsschädlichen Folgen des Alkoholismus hinweisen (Axmann, Nagy, Szilágyi, Rózsaffy, Donath usw.). Auch auf den jährlichen medizinischen Wandertagungen werden des öfteren Referate und Aeusserungen gegen die üblen Folgen übermässigen Alkoholverbrauches laut. Gyula Fekete v. Nagyivány, Gyula Csillag fordern in zahlreichen ihrer Werke eine eindringliche Intervention des Staates zu Gunsten der Verminderung des Alkoholkonsums. Dr. Gyula Donath lenkt die Aufmerksamkeit auf die dege­nerativen Symptome zufolge Alkoholverbrauches. Schon Ende des XIX. Jahr­hunderts befassen sich mehrere Aerzte mit dem Gedanken, Alkoholent­ziehungs-Anstalten und Sanatorien ins Leben zu rufen - gleich denen im Auslande. Trotzdem kam es nur in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts zu nam­hafteren sozialen Organisationen gegen die verheerenden Wirkungen des Alkoholismus. Aerzte, welche in der Good-Tcmplar Freimaurerloge arbeite­ten, führten auf diesem Gebiete die ersten Rollen, so z. B. Dr. Fülöp Stein, Dr. József Madzsar, Dr. József Hollós, Dr. Gyula Donath und viele Andere. In aerztlichen Kreisen werden mehrere antialkoholistische Vereine gegründet: die Aerzte studieren und publizieren die einschlägige ausländische Literatur. Sie wirken zusammen mit dem inzwischen entstandenen Antialkoholiker­Vereine der Arbeiter, halten unzählige aufklärende Vorträge in Betrieben und Gewerkschaften, publizieren Zeitschriften und Flugschriften gegen den Alkoholismus. Der X. Internationale Antialkoholiker-Kongress tritt in 190^ in Budapest zusammen, im Beisein zahlreicher internationaler Autoritäten der Alkoholfrage. Die antialkoholistische Propaganda der Gewerkschaften wird durch die Sozialdemokratische Partei unterstüzt; an dieser Arbeit nehmen viele der später namhaft gewordenen Persönlichkeiten der ungarischen Arbei­terbewegung teil (József Madzsar, Elek Bolgár, Jenő Hamburger, Béla Vágó, usw.). - Die meisstgenannten Forderungen des Antialkoholismus sind: Schliessung der Schenken an Sonntagen, Errichtung von Sanatorien und An­stalten für Alkoholisten, Unterweisungen betreffs des Alkoholismus. Der Alkoholverbrauch der Schulkinder wird crmessen: das am Londoner Antialkoholistischen Kongress in 1909 bekanntgegebene Resultat erregt grosses Aufsehen. Die Forderung der Schliessung der Schenken an Sonntagen wurde von fast allen Komitaten befürwortet, die Regierung jedoch - welcher aus dem Alkoholkonsum beträchtliche Einnahmen zuflössen - wies diese Anträge zurück. Das Zustandekommen der Landeskommission für Antialkoholismus wurde, zwar unwillig, auch von der Regierung unterstützt — woraus ersicht­lich ist dass der Druck der öffentlichen Meinung doch einen gewissen Mass

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