Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Dr. József Bencze: Erinnerung an Gáspár Szegedi Körös

lateinische Urtext lautet, ins Deutsche übertragen, wie folgt: „Hie und da wütet die Pest. Wenn Euer Gnaden, Herr Palatin, die Burgtore zu schliessen befehlen, so entgehen wir hier drin der Seuche, aber das arme Ungarvolk dort draussen fällt ihr zum Opfer. Ich dachte mir daher, es wäre richtiger, die Strassen, von Ocdenburg und Pápa, wo die Pest schon wild tobt, mit Wachposten zu besetzen und weder Menschen noch Tiere, die von dort kommen, hereinzulassen. Ich kenne die Denkart Euerer Gnaden, Herr Palatin, und Ihr gutes Herz, ich bin gewiss dessen, dass Euer Gnaden so han­deln werden (wie ich rate), denn Hessen wir die Schlosstore schliessen, so würde das Dienervolk all sein Vertrauen, den Glauben an Euer Gnaden verlieren." Dieser Brief bedarf kaum einer Erläuterung. Tamás Nádasdy und seine Gattin Orsika Kanissay waren ebenso wie ihr braver Arzt Gáspár Szegedi Kőrös dem unga­rischen Volke in aufrichtiger Liebe zugetan. Sie hatten alles darangesetzt - soweit es in ihrer Macht lag - das Wohlergehen, den Bildungsstand des Volkes zu fördern. Heute, nach vierhundert Jahren, ist dieses Schloss wieder in den Dienst des ungarischen Volkes, seines kulturellen Aufstieges gestellt worden. Die Geschichte Hess ihm Gerechtigkeit wider­fahren . . . Dieses wunderschöne Schloss war bis 1671 im Besitz der Fa­milie Nádasdy. Damals Hess der Kaiser den Enkelsohn von Ta­más Nádasdy, Ferenc Nádasdy wegen Teilnahme an der Ver­schwörung, deren Führer Wesselényi war, hinrichten. Seine Be­sitztümer wurden konfisziert, die äusserst wertwollen Kostbar­keiten samt den in ganz Europa berühmten Goldschmiedarbeiten auf 42 Fuhrwerker nach Wien gebracht. Das Schloss und die umliegenden Dominien wurden von Kai­ser seinen Getreuen verschenkt, die Familie Draskovich, einem reichen italienisch-slowenischen Krämergeschlecht entstammend aus Görz eingewandert, erhielt als Schenkung des Schloss Sárvár, von dieser wurde es an die bayrische Königsfamilie der Wittels­bacher verkauft, in deren Besitz es bis 1945 geblieben war. in

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