Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Dr. József Bencze: Erinnerung an Gáspár Szegedi Körös

in lateinischer und ungarischer Sprache geführter Briefwechsel bezeugt es - dienerisch untertänig zu werden. In solcher Umgebung wirkt und arbeitet Gáspár Szegedi Ko­ros, der erste ungarische praktische Arzt mit Universitätsbildung. Hier ging und kam er, auf den Fliesen von Sárvár wieder­hallten die Eisenbeschläge seiner Stiefel, hier behandelt er die hochgeborene Familie, das Hofvolk, Schreiber, Leibeigene und Dienstleute, seine ärztliche Praxis erstreckt sich auf die ganze Um­gebung und auf nahezu das ganze Gebiet des nördlichen Trans­danubiens. Sein Ruhm zieht stets weitere Kreise. Er wird in weitentlegene Gegenden gerufen, muss, bald zu Pferd, bald, oft mit gewechseltem Vorspan, grosse Strecken durchreisen. Das im Budapester Landesarchiv hinterlegte Briefmaterial führt die Ge­stalt eines klug überlegten, gewissenchaften, stets heiteren Ärz­ten uns vor. Oft wurde er brieflich um ärztliche Ratschläge ersucht, be­rittene Boten brachten und trugen schriftliche Frage und Antwort wie auch das verordnete Medikament, das auf seine Anweisung vom Schlossapotheker sogleich hergestellt worden war. Die Heilkräuter stammten aus Sárvár, sie wuchsen in der Nähe des Schlosses, im mächtigen „Herbarium", welches nach seinen Anleitungen vom Schlossgärtner namens István Kerti an­gelegt und gepflegt wurde. Die Kunde von diesem Kräutergar­ten war alsbald auch nach Wien gelangt und auch die Heilpflan­zen selbst wurden in vielen Wagenladungen dorthin und nach Krakau befördert. Gáspár Szegedi Kőrös war nicht nur ein hervorragender Fach­mann des Kräuterwesens, vielmehr auch ein gewandter Kräuter­maler. Seine uns erhaltenen Briefe, zum grösseren Teil lateinisch, zum kleineren ungarisch geschrieben, sind wertvolle Stücke der ungar­ländischen Medizingeschichte, gleichzeitig aber ebenso wichtige Sprachdenkmäler und auch von gesellschaftwissenschaftlicher Bedeutung. Aus diesen Briefen ist ersichtlich, dass seine medizi­nische Praxis niemals mit mystischen Elementen vermischt war, Hexerei und Aberglauben waren ihm verhasst, er verfolgte beide.

Next

/
Thumbnails
Contents