Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Prof. Lajos Szodoray: Probleme des medizingeschichtlichen Unterrichts an den ungarländischcn Universitäten

verschiedenen naturwissenschaftlichen und medizinischen Rich­tungen bekannt. Das Beispiel grosser Aerzte etzieht zur Pflichter­füllung, zur Opferwilligkeit." „Die medizingenschichtlichen Vor­träge verhelfen in hohem Masse medizinische Ethik zu lehren, warhafte Aerzte zu erziehen." Diesen letzteren Satz möchte ich damit ergänzen, dass der umsichtig ausgewählte Lehrstoff des medizingeschichtlichen Kollegs ganz gewiss ein wirksames Gegen­mittel wäre, den in den Reihen der jüngeren Generation immer mehr umsichgreifenden Opportunismus, die vor allem, um jeden Preis auf je grössere Erwerbsmöglichkeiten eingestellten Ansich­ten zu bekämpfen, und auf diesem Wege unmittelbar der sozia­listischen Aerztebildung zu dienen. Die grossen Persönlichkeiten der ungarischen Medizingeschichte bieten, vertieft man sich in ihre Lebensgeschichte, fast ohne Ausnahme Beispiele in genügen­der Anzahl berufsfreudiger, selbstloser Hingebung und ethischer Grösse, an denen der Charakter der heute lebenden sich heran­bilden kann. Prof. E. H. Ackerknecht hat 1957 in seiner Antritts­rede auf die grosse Wichtigkeit hingewiesen, die bei der Ausbil­dung der Hörer der Medizin einer festen historischen An­schauung bzw. der Wirkung hervorragender Lehrpersönlichkeiten beizumessen ist. In richtiger Beurteilung der gegenseitigen Zusammenhänge von Medizingeschichte und medizinischer Ethik trägt man diese zwei Disziplinen in der Sowjetunion als Doppelkolleg vor. Den Teil­nehmern dieses Kongresses ist auch ohne längere Beweisführung die grosse Hilfe bekannt, die der Arzt, in seiner Forscherarbeit, der Medizingeschichte zu verdanken hat, zumal da sie vor ein­seitigem technischen und laboratorischen Denken warnt und der Integration medizinischer Gedankengänge förderlich ist, wie hierauf auch Cawadias hinweist: „History gives to the physicians the general unified view of medicine." Mit zahlreichen Beispielen liesse sich belegen, wie je ein Leitgedanke der Medizinwissen­schaft herangereift ist im Laufe der dialektischen Entwicklung früher entstandener, seinerzeit als primitiv anmutender An­schauungen oder Hypothesen. Die Ausgestaltung und Entwicklung des Allergie-Begriffes z. B. würde seine kritische Bearbeitung erheischen von Magcndie über Richet und Pirquet bis Letterer.

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