Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 8-9. (Budapest, 1958)
Prof. Melly József: Fodor József és Markusovszky Lajos
Fodor zwei Jahre hindurch sich im Ausland dem Studium der dortigen Fortschritte auf dem Gebiet des Gesundheitswesens widme. Markusovszky war seit 1867 bereits Leiter des Ärztewesens, später der Universitatssektion im ungarischen Unterrichtsministerium und seiner Unterstützung war es zu verdanken, dass 1874 an der Pester Universität ein Lehrstuhl für Hygiene errichtet und mit Fodor besetzt wurde. Die innigen freundschaftlichen Beziehungen und die enge Verbundenheit in Fachfragen der beiden Männer führte 1882 zur Reform der medizinischen Bildung und Fortbildung, sodann, 1885, zur Zeit der Beratungen des damals stattgefundenen Kongresses für Gesundheitswesen, zur Organisierung der ungarländischen Schulhygiene, und ebenso zur Gründung des Landesvereins für öffentliches Gesundheitswesen. Alldicse Schöpfungen kennzeichnen ein zielbewusstes Vorgehen, bedeutete doch der Lehrstuhl an der Universität den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Forschung, und jenen einer wissenschaftlichen Vorbereitung von Problemen der Hygiene, und später eines fachkundigen Entwurfes zum Grundgesetz betreffend das öffentliche Gesundheitswesen mit genauer Umschreibung des Aufgabenkreises, der der Staatsverwaltung obliegt und ermöglicht infolgedessen die praktische Durchführung der Agenden auf dem Gebiete des Gesundheitswesens. Die Vorkehrungen hinsichtlich der Schulhygiene dienten der Förderung des Gesundheitszustandes kommender Generationen ; der Landesverein für öffentliches Gesundheitswesen sollte die grossen Massen in den zielbewussten Gesundheitsschutz einschalten. Alle diese Schöpfungen sind nicht dem Zufall, vielmehr planmässigen Erwägungen zu verdanken. Markusovszky und Fodor unternahmen viele gemeisame Reisen im Ausland, gemeinsam gingen sie ans Werk, die dort beobachteten Errungenschaften in den ungarischen Boden zu verpflanzen, mit gemeinsam durchdachten Einfällen waren sie bestrebt, die Entwicklung der ungarländischen Gesundheitskultur zu fördern. Fast anderthalb Jahrzehnte lang war ihr Lebenslauf eng ineinander verflochten, um Erfolg auf Erfolg zu häufen, und dies solange, als zwei grosse ungarische Staatsmänner, Baron József Eötvös und Ágoston Trefort, ihnen auf politischem Gebiete den Rücken hielten. Nach dem Tode dieser zwei grossen Staatsmänner begann ihr wertvolles Wirken zu verblassen und beid traten, zuerst Markusovszky, dann ein kurzes Jahrzehnt nach ihm Fodor, aus der Reihe der aktiven Vorkämpfer des ungarischen Gesundheitswesens. Ungeachtet des grossen Altersunterschiedes war die Freundschaft dieser beiden Männer stets eine ungestörte, woraus sich die moralische Folgerung ergibt, dass zwei hervorragende